Outsourcing-Studie zeigt: drei von vier deutschen Unternehmen lagern geschäftskritische Prozesse aus

Bereits 77 Prozent der deutschen CIOs lagern geschäftskritische Prozesse aus und betreiben sogenanntes Business Process Outsourcing (BPO). Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie, die von der Warwick Business School im Auftrag von Cognizant durchgeführt wurde. 

Outsourcing liegt im Trend. Bereits 77 Prozent der deutschen CIOs lagern geschäftskritische Prozesse aus und betreiben sogenanntes Business Process Outsourcing (BPO). Softwareentwicklungsprojekte vergeben sogar 100 Prozent der IT-Entscheider an Drittanbieter, um unter anderem die Kosten zu reduzieren. Damit liegen sie deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 85 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie zum Thema IT-Outsouring, die von der Warwick Business School im Auftrag von Cognizant, einem führenden Anbieter von Informationstechnologie, Beratungs- und Geschäftsprozess-Outsourcing-Dienstleistungen, durchgeführt wurde. Befragt wurden 250 CIOs und CFOs in Deutschland, Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Benelux und den nordischen Ländern.
Deutsche Unternehmen bei Offshoring im Mittelfeld
 
Geht es darum, wohin deutsche Unternehmen IT-Prozesse auslagern, gibt knapp jeder zweite Teilnehmer (48 Prozent) das Ausland an. Im europäischen Durchschnitt sind es 57 Prozent. Die Länder Großbritannien und Frankreich liegen beim Offshoring mit jeweils 66 Prozent und 88 Prozent vorne.
Auslagerung von ERP-Systemen bevorzugt
 
Die Studienergebnisse zeigen darüber hinaus, welche Geschäftsprozesse bevorzugt ausgelagert werden. So vergeben CIOs hierzulande vorrangig Aufgaben rund um ERP-Systeme (85 Prozent) in externe Hände. Hierzu gehören Wartung und Upgrades sowie die Implementierung und Integration von Software wie Oracle oder SAP. Etwa ein Drittel (38 Prozent) der befragten IT-Entscheider nutzt für diese Aufgabe sogar mehr als nur einen Outsourcing-Anbieter. Auf Platz zwei der ausgelagerten Dienstleistungen rangiert die IT-Beratung. Drei von vier (77 Prozent) der befragten deutschen CIOs holen sich hierfür externe Hilfe. Im europäischen Durchschnitt liegt der Wert bei 56 Prozent. Auf dem dritten Platz folgt die Auslagerung von Softwaretesting-Aufgaben. Etwa die Hälfte (54 Prozent) der deutschen CIOs lagert Prozesse rund um die Prüfung und Qualitätssicherung von Applikationen aus. Dahinter folgen mit jeweils 46 Prozent das Outsourcing von Business Intelligence-Systemen und Data Warehousing. 
Verfügbares Budget
 
36 Prozent der deutschen CIOs und CFOs geben an, seit Beginn der Wirtschaftskrise mit weniger Mitteln mehr erreichen zu müssen und deshalb besonders in Virtualisierung und Cloud Computing zu investieren. Jeder Fünfte (20 Prozent) sagt, dass er sich aufgrund des verringerten Budgets allein auf die Instandhaltung der IT konzentriert. Knapp die Hälfte (44 Prozent) der deutschen Umfrageteilnehmer gibt seit der Krise mehr Geld für innovative Projekte aus, um sich gegenüber Wettbewerbern abzuheben. 
Abrechnungsmodell
 
Um eine reibungslose Abrechnung mit Drittanbietern zu gewährleisten, setzen deutsche Unternehmen auf unterschiedliche Vertragsmodelle. 76 Prozent der hiesigen Umfrageteilnehmer zahlen vorab festgelegte Gebühren für bestimmte Dienstleistungen. Fast die Hälfte (52 Prozent) rechnet nach Zeit- und Materialaufwand ab, nur ein Viertel (24 Prozent) der deutschen CIOs und CFOs nutzt ein Ticket-basiertes SLA-Abrechnungsmodell (Service-Level-Agreements) für die Berechnung der Kosten. Mehrfachnennungen waren bei dieser Frage möglich.
Stärkung der Innovationskraft
 
Geht es um das Thema Outsourcing ist Innovation ein wichtiger Punkt auf der Agenda von vielen CIOs und CFOs. So sagen 77 Prozent der deutschen IT-Entscheider und 92 Prozent der deutschen Finanzverantwortlichen, dass Innovation ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von Outsourcing-Partnern ist. Drei von vier Umfrageteilnehmern (76 Prozent) wünschen sich, dass der Dienstleister Prozesse verbessert, um die Innovationskraft im Unternehmen zu stärken. Fast genauso viele Befragte (72 Prozent) erwarten, dass bereits bestehende Produkte und Dienstleistungen optimiert werden. 
Drei Viertel der deutschen IT-Entscheider (77 Prozent) geben an, dass ihr Unternehmen davon profitiert, wenn innovative Ideen in tatsächliche Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden. Fast jeder zweite (46 Prozent) befragte deutsche CIO ist laut Studie sogar bereit, mehr Geld für Outsourcing-Partner auszugeben, sollte dadurch die Innovationskraft des eigenen Unternehmens vorangetrieben werden.
 
Dieter Berz, Country Managing Director Cognizant Deutschland

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„Viele Unternehmen investieren deutlich mehr in Outsourcing als noch vor drei Jahren.“ so Dieter Berz, Country Managing Director bei Cognizant Deutschland. „Allerdings messen nur 64 Prozent der deutschen Befragten, ob und in welchem Umfang der Outsourcing-Partner die Innovationskraft des eigenen Unternehmens gesteigert hat. Die Hälfte (52 Prozent) der befragten Firmen bestätigt, dass sie auch den jeweiligen finanziellen Mehrwert quantitativ bestimmt. Jeweils 89 Prozent der CIOs und 90 Prozent der CFOs sagen, dass die durch den Dienstleister erzielte stärkere Innovationskraft zur positiven finanziellen Performance des Unternehmens beigetragen hat.” 
 
 
Zur Studie
 
Die Umfrage wurde von der Warwick Business School im Auftrag von Cognizant durchgeführt. Befragt wurden 250 CIOs und CFOs in Deutschland, Schweiz, den Benelux-Ländern, Frankreich, den nordischen Ländern und Großbritannien. Hierbei wurde eine jeweils gleiche Anzahl von CIOs und CFOs in unterschiedlichen Unternehmen befragt. 
Aufteilung Befragter nach jeweiliger Branche:
  • 19 Prozent Industrie, Energie, Versorgung und Logistik
  • 19 Prozent Finanzdienstleistungen
  • 17 Prozent Retail
  • 16 Prozent Internet, Medien und Unterhaltung
  • 15 Prozent Telekommunikation
  • 15 Prozent Versicherungen
Ungenauigkeiten bei den Prozentzahlen können sich aus Rundungen der Nachkommastellen ergeben.
 
 

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