37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt.
- Ein Drittel der Computer, die biometrische Daten verarbeiten, wird attackiert
- Hauptbedrohungsquelle ist Zugang zum Internet
- Hohes Infektionsrisiko durch generische Malware
Dies zeigt der aktuelle Report „Threats for biometric data processing and storage systems” des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent).
Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet – und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.
Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm. Die Analyse der Bedrohungsquellen für biometrische Datenverarbeitungs- und -speichersysteme ergab, dass
- 14,4 Prozent der Bedrohungen aus dem Internet kamen, dazu gehören bösartige sowie Phishing-Webseiten und web-basierte E-Mail-Dienste;
- Wechselmedien (8,0 Prozent) am häufigsten dazu verwendet werden, um Würmer zu verbreiten, die üblicherweise Spyware, RATs oder Ransomware nachladen;
- 6,1 Prozent der Bedrohungen aus E-Mail-Clients stammen. In den meisten Fällen handelte es sich hierbei um typische Phishing-Mails, die Links zu bösartigen Webseiten oder schädliche Anhänge enthielten;
- in 1,6 Prozent der Fälle Netzwerk-Ordner die Bedrohungsquellen waren.
„Unsere Untersuchungen zeigen, dass die derzeitige Situation in Bezug auf die Sicherheit biometrischer Daten von entscheidender Bedeutung ist und die Aufmerksamkeit der Industrie, der Aufsichtsbehörden, der Gemeinschaft von Informationssicherheitsexperten und der Öffentlichkeit erfordert“, verdeutlicht Kirill Kruglov, Senior Security Expert bei Kaspersky ICS CERT. „Obwohl wir der Meinung sind, dass unsere Kunden vorsichtig sind, müssen wir darauf hinweisen, dass eine Infektion durch die von uns entdeckte und blockierte Malware die Integrität und Vertraulichkeit biometrischer Verarbeitungssysteme hätte beeinträchtigen können. Dies gilt insbesondere für Datenbanken, in denen biometrische Daten gespeichert sind, wenn diese nicht geschützt sind.“
Kaspersky-Empfehlungen zum Schutz vor Cyberbedrohungen
1. Das Risiko einer Exposition biometrischer Systeme gegenüber dem Internet und internetbezogenen Bedrohungen kann minimiert werden, indem sie Teil einer Air-Gap-Infrastruktur sind. Cybersicherheit sollte zudem bei der Konzeption und Implementierung neuer Systeme oberste Priorität haben.
2. Für die Infrastruktur, die biometrische Systeme enthält, sollten dieselben Cybersicherheitsanforderungen gelten, wie für andere Systeme auch; dazu gehören:
- eine Schulung des Personals zur Abwehr möglicher Cyberangriffe,
- umfassende Cybersicherheitskontrollen,
- ein hochqualifiziertes Team, das die Sicherheit der Infrastruktur überwacht,
- regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen, um mögliche Sicherheitslücken zu identifizieren und zu beseitigen,
- stets aktuelle Bedrohungsinformationen, mit denen das Cybersicherheitsteam arbeiten kann.
Weitere Informationen:
Weitere Ergebnisse der Analyse biometrischer Daten finden Sie hier.
www.kaspersky.com/de