Eine Analyse von Hampleton Partners zeigt, dass Industrie 4.0 zu einem integralen Bestandteil der Technologieriesen der DACH-Region geworden ist. Der Report bestätigt ein Zunehmen des Interesses und der Investitionen aus China beim Ausbau der Präsenz im deutschen Industrie-4.0-Umfeld.
Der aktuelle M&A-Marktbericht des internationalen Technologieberaters Hampleton Partners beleuchtet, wie Technologieriesen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) ihr Geschäft verändern, um für die Vierte Industrielle Revolution – Industrie 4.0 – gut positioniert zu sein. Sie kaufen, finanzieren oder kooperieren mit Unternehmen für vernetzte und intelligente Fertigungstechnologien und Datenmanagement.
Der M&A-Marktbericht Industrie 4.0 von Hampleton verzeichnet 2018 mehr als 600 Transaktionen, gegenüber 513 im Jahr 2017. Die Analyse zeigt, dass das größte Interesse an KI-Technologien mit Kontextinformationen, an digitalen Threads (Verknüpfung von Daten über den Lebenszyklus eines Produkts und dessen Kommunikation mit anderen cyberphysikalischen Systemen) und an Digital-Twin-Lösungen (digitale Replikationen eines physischen Körpers, z.B. einer Maschine) besteht.
Industrie 4.0 ist zu einem integralen Bestandteil der Technologieriesen wie Bosch Rexroth, Festo und Siemens geworden. Eine kürzlich abgeschlossene strategische Partnerschaft zwischen Rockwell Automation und PTC, die von einer Kapitalinvestition in Höhe von einer Milliarde USD begleitet wird, unterstreicht wie wichtig die Integration von Innovationen wie IoT und Augmented Reality mit stärker traditionell geprägten industriellen Automatisierungen ist.
Dr.-Ing. Peter Baumgartner, Sector Principal bei Hampleton Partners, kommentiert: „Vor einigen Jahren noch ein Schlagwort, ist Industry 4.0 heute zur Realität geworden. Sie ist eine der heißesten M&A-Branchen in der DACH-Region. Die Liquidität ist auf einem hohen Niveau, was bedeutet, dass die Käufer über die Mittel verfügen, um Start-ups oder etablierte Industrie 4.0-Player zu unterstützen. Die regionale Spitzentechnologie hat viele M&A-Transaktionen hervorgebracht.“
Signifikante Industrie 4.0 Deals
- Automotive: WayRay, ein Schweizer Entwickler komplexer Augmented-Reality-Hardware, erhielt 80 Millionen Dollar in einer von Porsche im September 2018 geführten Serie-C-Runde. WayRay entwickelt das erste holografische AR-Navigationssystem für Fahrzeuge.
- Intelligentes Bauen: Im Rahmen der Strategie das Gebäudetechnikangebot in der DACH-Region zu stärken, übernahm ENGIE im Dezember 2018 den deutschen Gebäudeautomationsspezialisten OTTO Luft- und Klimatechnik. OTTO bietet Dienstleistungen und Produkte in den Bereichen Lüftungs- und Klimatechnik, Kältetechnik und Gebäudeautomation. Im Jahr 2018 erzielte das Unternehmen mit rund 700 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro.
- Cleantech: GreenPocket, ein deutscher Smart Metering-Anbieter, erhielt 3,1 Millionen Euro in einer Wachstumsfinanzierungsrunde unter der Leitung von DEW21. GreenPocket nutzt Technologien wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Datenwissenschaft, um Software für Verbrauchsvisualisierung und Energiemanagement zu liefern.
- Medizintechnik: Im September hat die deutsche Beteiligungsgesellschaft EMH Partners eine Minderheitsbeteiligung an dem deutschen softwarebasierten Medizintechnikanbieter Brainlab erworben. Brainlab entwickelt medizinische Soft- und Hardware für präzise, minimal-invasive chirurgische Eingriffe und ist mit seinen Produkten in 5.000 Krankenhäusern weltweit im Einsatz. Im Jahr 2017 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 275 Millionen Euro.
- Robotik und Maschinen: Graphcore, ein britischer Chiphersteller für künstliche Intelligenz, erhielt 200 Millionen USD in einer Serie-D-Runde unter der Führung von Robert Bosch Venture Capital. Graphcore entwickelt und produziert Prozessoren und Software für künstliche und maschinelle Intelligenz. Die IPU des Unternehmens ist der erste Prozessor, der speziell für das Training und die Inferenz der Maschinenintelligenz entwickelt wurde und der eine Geschwindigkeitssteigerung von 10x bis 100x im Vergleich zur heutigen Hardware bietet. Das Unternehmen wurde bei der Transaktion mit 1,7 Milliarden USD bewertet.
Die Zukunft von Industrie 4.0 M&A
Der Hampleton-Report zeigt, dass vier Prozent der in der DACH-Region erhaltenen Investitionen aus China stammten. Die chinesischen Investitionsziele verschieben sich von der Übernahme von Verbrauchermarken hin zum Aufbau einer europäischen Präsenz in Hightech-Prozessen. Deals wie die fünf Milliarden USD Verbindung zwischen dem deutschen Robotikriesen KUKA und dem chinesischen Hausgerätehersteller Midea unterstreichen diese These.
M&A-Report:
Die Reports des internationalen Beratungsunternehmens Hampleton Partners unterstützen Unternehmensinhaber, Verkäufer, Käufer und Investoren im Technologie-Sektor bei Bewertungen sowie bei der Planung eventueller eigener M&A- oder Investitions-Aktivitäten. Hampleton Partners stellt Interessenten seine Reports kostenlos zur Verfügung.
Der aktuelle „Industry 4.0 Report in der DACH-Region“ soll hier kostenfrei zum Download zur Verfüfung stehen.
www.hampletonpartners.com/de/