Nach Angaben des Atlas-VPN-Teams, die auf Daten von Freedom House basieren, haben nur 17 % der Internetnutzer Zugang zu einem wirklich freien Internet. Generell haben sich die Bedingungen für die Menschenrechte im Internet im 13. Jahr verschlechtert, wobei die stärksten Rückgänge im Iran zu verzeichnen sind, gefolgt von den Philippinen, Weißrussland, Costa Rica und Nicaragua.
Die Internetnutzer in China leiden am meisten und sind das neunte Jahr in Folge mit den strengsten Inhaltsbeschränkungen und staatlicher Zensur konfrontiert. Im Gegensatz dazu genießen isländische Nutzer im fünften Jahr in Folge die größte Online-Freiheit weltweit.
Den Ergebnissen zufolge haben 36 % der Internetnutzer weltweit keinen Zugang zur Internetfreiheit, was durch hohe infrastrukturelle, wirtschaftliche und politische Zugangshindernisse, inhaltliche Beschränkungen, einschließlich der Filterung und Sperrung von Websites, sowie Verletzungen des Rechts auf freie Meinungsäußerung durch rechtliche und extralegale Konsequenzen gekennzeichnet ist.
Anderswo ist das Internet für 35 % der Nutzer teilweise frei. Länder wie Ungarn und Kolumbien sind gute Beispiele für diese Kategorie. Beide rühmen sich eines offenen Internetzugangs, sehen sich aber auch mit Bedrohungen konfrontiert, wie z. B. Cyberangriffen auf Medieneinrichtungen oder Maßnahmen, die die Arbeit von Oppositionsgruppen, Journalisten und Nichtregierungsorganisationen (NRO) behindern.
Inzwischen nutzen nur noch 17 % der weltweiten Internetbevölkerung das Internet ohne nennenswerte Einschränkungen. Die Forscher beobachteten, dass in Costa Rica, Deutschland, Estland, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Argentinien, den Vereinigten Staaten und Taiwan, um nur einige zu nennen, kaum bis gar keine kritischen Internetkontrollen ausgeübt werden.
Von Regierungen blockierte Websites erreichen Rekordniveau
Die Forscher beobachteten, dass konventionelle Formen der Zensur bei repressiven Regierungen immer beliebter werden, vor allem in Fällen, in denen KI-gestützte Moderationswerkzeuge mit einem plötzlichen Anstieg von Kritik und Dissens nicht mithalten können.
Die beliebteste Form dieser Internetkontrolle ist die erzwungene Entfernung von Inhalten, die in 45 Ländern angewandt wird. Besonders betroffen sind Äußerungen zu politischen, sozialen oder religiösen Themen, obwohl sie nach internationalen Menschenrechtsstandards geschützt sind.
Darüber hinaus sperrten 41 nationale Regierungen Websites, die ähnliche Inhalte enthalten, was einen Rekord darstellt. So hat beispielsweise die belarussische Regierung, die Moskaus militärische Aggression unterstützt, mehr als 9.000 Websites blockiert, darunter mehrere unabhängige Nachrichtenseiten, die von belarussischen Journalisten im Exil betrieben werden.
In dem Bericht heißt es außerdem, dass 22 Regierungen Maßnahmen ergriffen haben, um Inhalte auf Social-Media-Plattformen zu regulieren oder ganz zu verbieten, um abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen. Ein Beispiel dafür war während der landesweiten Proteste im Iran im September 2022 zu beobachten. Der Iran schränkte zeitweise die Internetverbindung ein und blockierte WhatsApp und Instagram, die einzigen internationalen Social-Media-Plattformen, die in dem Land zugänglich sind. Darüber hinaus wurden in 19 Ländern auch VPN-Tools verboten, um die Umgehung dieser Zensur zu verhindern.
Während des Erfassungszeitraums der Studie schränkten 16 Länder die Internetkonnektivität ein. Eines davon war der Sudan, wo die Behörden nach dem Militärputsch von 2021 den Internetzugang einschränkten, um der Opposition die Kommunikationswege abzuschneiden und Beweise für die gegen sie begangenen Menschenrechtsverletzungen zu unterdrücken.
Darüber hinaus sperrten 41 nationale Regierungen Websites, die ähnliche Inhalte enthalten, was einen Rekord darstellt. So hat beispielsweise die belarussische Regierung, die Moskaus militärische Aggression unterstützt, mehr als 9.000 Websites blockiert, darunter mehrere unabhängige Nachrichtenseiten, die von belarussischen Journalisten im Exil betrieben werden.