Die Nachhaltigkeit von Websites ist wichtiger denn je. Denn der Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen, die durch das Surfen im Internet entstehen, sind erheblich. Durch gezielte Maßnahmen können Unternehmen ihre Websites umweltfreundlicher gestalten und gleichzeitig die Nutzererfahrung verbessern.
Die Digitalisierung hat viele Vorteile, auch in Sachen Nachhaltigkeit. Aber genau hier kann sich die Katze auch in den Schwanz beißen: Denn das Surfen im Internet verbraucht einen erheblichen Anteil Strom und stößt somit große Mengen CO₂ aus. Statista hat eine Infografik veröffentlicht, in der deutlich wird, dass das Internet 2,8 Prozent des weltweiten CO₂ verantwortet. Wäre das Internet ein Land, wäre es auf Platz 6 im internationalen Ranking – vor Deutschland.
Was können wir tun? Jede einzelne Website nachhaltiger gestalten. Schließlich besteht das Internet aus Websites, deren Programmierung, Hosting und Besuch Strom verbraucht. In diesem Artikel befassen wir uns mit den Gründen für eine nachhaltige Website und zeigen Schritte auf, wie Sie Ihre Website umweltfreundlicher gestalten können.
5 Gründe für eine grüne Website
Eine nachhaltige Website ist nicht nur gut für die Umwelt, sie bringt auch eine Reihe weiterer Vorteile mit sich:
- Energieeffizienz: Durch die Optimierung von Bildern und Videos sowie die Verbesserung der Ladegeschwindigkeit kann der Energieverbrauch einer Website erheblich reduziert werden.
- Verbesserte Nutzererfahrung: Eine schnell ladende und gut strukturierte Website bietet den Nutzern eine bessere Erfahrung und kann dazu beitragen, die Verweildauer und die Interaktion zu erhöhen.
- Positives Image: Ein Unternehmen, das sich für die Nachhaltigkeit seiner Website einsetzt, sendet ein positives Signal an seine Kunden und verbessert sein Image.
- SEO-Vorteile: Viele der Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit einer Website, wie die Verbesserung der Ladegeschwindigkeit, tragen auch zur Suchmaschinenoptimierung bei. Denn Google honoriert Websites mit einer positiven Nutzererfahrung.
- Langfristige Kosteneinsparungen: Durch die Wiederverwendung von Websitemodulen und -elementen können Sie Aufwand und Ressourcen für Überarbeitungen und Umgestaltungen einsparen.
Eine grüne Website macht also nicht nur für eine nachhaltige Zukunft Sinn. Unternehmen profitieren auch ökonomisch in vielerlei Hinsicht davon.
In 6 Schritten zu einer klimafreundlichen Website
Die Optimierung oder Gestaltung einer klimafreundlichen Website ist ein mehrstufiger Prozess, der sowohl technische als auch gestalterische Aspekte umfasst. Hier sind sechs Schritte, die Sie befolgen können, um Ihre Website umweltfreundlicher zu gestalten:
Komprimieren von Bildern und Grafiken
Die Datenmenge, die beim Besuch einer Website übertragen wird, hat einen direkten Einfluss auf den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen. Bilder und Videos machen oft einen großen Teil dieser Daten aus. Durch die Komprimierung dieser Elemente kann der Datentransfer reduziert werden. Es gibt verschiedene Tools, die Ihnen dabei helfen können, wie zum Beispiel tinypng.de oder Photoshop. Darüber hinaus können Sie durch die Verwendung kleiner Bildformate wie WebP und AVIF die Dateigröße bei gleichbleibender Auflösung weiter reduzieren. Diese Formate wurden eigens für die Webnutzung optimiert. Auch Lazyloading ist ein optimaler Weg, um die Ladekapazität von Bildern zu minimieren: Der Server lädt nicht alle Bilder sofort. Er lädt sie nach, sobald der User sie benötigt, also z. B. wenn er herunterscrollt.
Ladegeschwindigkeit verbessern
Eine schnell ladende Website verbraucht weniger Energie und bietet den Nutzern eine bessere Erfahrung. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Ladegeschwindigkeit Ihrer Website zu verbessern. Dazu gehören die Optimierung und Kompression von Skripten wie JavaScript, HTML und CSS, die Verwendung von Caching, um unnötige Datenübertragungen zu vermeiden, und die Verwendung eines Content Delivery Networks (CDN), um die geografische Distanz zwischen Server und Nutzer zu verringern.
Nachhaltiges Webdesign
Ein zeitloses, universelles Design kann Ressourcen für Überarbeitungen und Umgestaltungen sparen. Vermeiden Sie kurzfristige Trends und konzentrieren Sie sich stattdessen auf ein Design, das sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional ist. Achten Sie dabei auch auf die Benutzerfreundlichkeit Ihrer Website. Eine gute Informationsstruktur und intuitive Navigation können dazu beitragen, die Anzahl der Klicks zu reduzieren, die Nutzer benötigen, um an ihr Ziel zu gelangen, was wiederum den CO₂-Ausstoß verringert. Webfonts sind auf den meisten Geräten vorinstalliert und verringern so die Ladezeit. Das Laden und die Nutzung der Seite auf verschiedenen Endgeräten wird durch Responsive Design unterstützt – was bei dem erheblichen Anteil mobiler Nutzer allerdings längst Standard sein sollte.
Wiedernutzung von Elementen auf der Seite
Durch die Wiederverwendung von Websitemodulen und -elementen können Sie den Energieverbrauch senken. Dies kann auch die Benutzererfahrung verbessern, da die Nutzer sich nicht immer wieder neu orientieren müssen. Darüber hinaus können Sie Bilder und Grafiken, die Sie bereits in verschiedenen Artikeln verwendet haben, erneut verwenden, anstatt sie jedes Mal neu in die Mediathek hochzuladen. Achten Sie dabei aber auf eine eindeutige Benennung, die das Wiederfinden einfach machen.
Nachhaltiges Hosting
Die Wahl eines Webhosts, der erneuerbare Energien nutzt, kann den CO₂-Fußabdruck einer Website erheblich reduzieren. Denn die Server, auf denen deine Website liegt, brauchen ständig Strom. Bei Green Hosting arbeiten die Hoster der Website mit Ökostrom und erneuerbaren Energien, setzen auf effiziente Klimatisierung und betreiben ein eigenes Rechenzentrum.
Kompensation
Trotz aller Bemühungen können einige CO₂-Emissionen unvermeidlich sein. Deshalb sollten Sie durch Investitionen in nachhaltige Projekte, wie zum Beispiel das Pflanzen von Bäumen, diese Emissionen ausgleichen. Spezielle Anbieter zur Schätzung und Kompensation des CO₂-Ausstoßes durch deine Website, helfen dir dabei. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Kompensation nur der letzte Schritt sein sollte, nachdem Sie alle anderen Maßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs ergriffen haben.
Zusammenfassung
Die Nachhaltigkeit einer Website ist ein wichtiger Aspekt im digitalen Zeitalter. Durch gezielte Maßnahmen können Unternehmen ihre Websites umweltfreundlicher gestalten, die Nutzererfahrung verbessern und gleichzeitig ihren CO₂-Fußabdruck reduzieren. Es ist ein Prozess, der Engagement und kontinuierliche Verbesserung erfordert, die Rechnung lohnt sich aber – nicht nur für unsere Umwelt, auch für die ökonomischen Ziele des Unternehmens.
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