Umfrage

Hybrid Mitarbeitende stärker von Technikmüdigkeit betroffen

Hybrides Arbeiten

Die hybride Zusammenarbeit stellt für zahlreiche Unternehmen auch im Jahr 2023 eine enorme Herausforderung dar. Viele Mitarbeitende fühlen sich von der Anzahl der in ihrem Unternehmen verwendeten Kollaborationstools überfordert oder klagen über technische Probleme. Dies zeigen die Ergebnisse einer Umfrage von Owl Labs in Zusammenarbeit mit YouGov Deutschland, an der im März 1.024 Personen mit bürobasierten Tätigkeiten teilnahmen.

Demnach gaben knapp die Hälfte (48 Prozent) der Befragten an, mindestens einmal pro Monat mit IT-Problemen zu kämpfen.

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Bei regelmäßigem Ortswechsel zwischen Arbeitsplätzen (z.B. Büro und Homeoffice) knirscht die Technik deutlich öfter: Befragte, die hybrid arbeiten, müssen monatlich am häufigsten nach ITSupport fragen (55 Prozent), vollständig im Büro (41 Prozent) oder vollständig remote Arbeitende (46 Prozent) dagegen seltener. „Diese Ergebnisse zeigen, dass es hinsichtlich der Technologien, die hybride Unternehmen unterstützen, noch viel zu verbessern gibt. Denn hybride Zusammenarbeit ist kein Selbstläufer. Unternehmen sollten in geeignete Lösungen und Schulungen für das Management hybrider Teams investieren, wenn sie wollen, dass die Zusammenarbeit langfristig ortsungebunden funktioniert“ so Frank Weishaupt, CEO bei Owl Labs.

Tool-Overload stresst vor allem hybrid Mitarbeitende

Wer regelmäßig zwischen Büro und remotem Arbeitsplatz wechselt, fühlt sich zudem häufiger von der Anzahl der Tools zur digitalen Zusammenarbeit gestresst: 35 Prozent der Personen, die zu etwa gleichen Teilen im Büro und remote arbeiten, klagen über Überforderung bezüglich der Menge an IT-Diensten in ihrem Unternehmen.

Mitarbeitende, die an Ort und Stelle bleiben (also entweder vollständig im Büro oder vollständig remote arbeiten), sind deutlich weniger betroffen: Von den dauerhaft remote Arbeitenden beklagen sich nur 24 Prozent über die Vielzahl an Anwendungen, von den dauerhaft im Büro Arbeitenden 20 Prozent. Daher ist es nicht verwunderlich, dass diejenigen, die den Arbeitsort regelmäßig wechseln, sich oftmals weniger beziehungsweise besser gebündelte IT-Tools für ihren Arbeitsalltag wünschen (14 Prozent) als vollständig im Büro oder vollständig remote Arbeitende (je 9 Prozent). Generell gilt hier also: Mehr ist nicht gleich besser. Frank Weishaupt dazu: „Zu viele IT-Tools können die Zusammenarbeit erschweren. Unternehmen müssen sich daher intensiv mit der richtigen Auswahl ihrer Kollaborationstools auseinandersetzen.“

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Mehrheit der Mitarbeitenden hat keinen Einfluss auf IT-Entscheidungen

Mitarbeitende haben wenig Einfluss darauf, welche Tools und Dienste für die hybride Zusammenarbeit an ihrem Arbeitsplatz ausgewählt werden. Dabei sind sie diejenigen, die täglich damit arbeiten müssen. Das gaben zumindest 58 Prozent der Befragten an. Nur 37 Prozent werden aktiv vom Management zu ihren IT-Bedürfnissen befragt oder können Vorschläge für Anschaffungen machen. 14 Prozent halten die für sie bereitgestellten Tools für hybride Zusammenarbeit oft für nutzlos. Der Unmut darüber ist unter den in Vollzeit im Büro Arbeitenden übrigens am größten: Fast ein Viertel (24 Prozent) von ihnen sagt, dass sie nicht mit den IT-Entscheidungen ihres Unternehmens zufrieden sind.

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Frauen können IT-Entscheidungen am Arbeitsplatz seltener beeinflussen als Männer

Vor allem Frauen werden bei der Auswahl an Technik für ihren Arbeitsplatz übergangen. Nur etwa ein Drittel (31 Prozent) der befragten Frauen hat Einfluss auf IT-Entscheidungen für hybride Zusammenarbeit an ihrem Arbeitsplatz. Währenddessen gaben 43 Prozent der Männer an, dass sie entweder im Voraus nach ihren Bedürfnissen bezüglich neuer Tools befragt werden oder proaktiv neue Vorschläge machen können. Frauen haben zudem häufiger das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse in Bezug auf hybride beziehungsweise remote Zusammenarbeit durch die bereitgestellte IT nicht abgedeckt werden (17 Prozent). Bei den Männern empfinden das nur 12 Prozent so.

Gibt es möglicherweise also eine ‚IT Gender Gap‘ in deutschen Unternehmen? Frank Weishaupt dazu: „Natürlich sollte die IT auf die Bedürfnisse aller Mitarbeitenden zugeschnitten sein. Es wäre kurzsichtig, hier eine bestimmte Gruppe zu übergehen. Die Zusammenarbeit kann schließlich nur funktionieren, wenn das gesamte Team sich durch die bereitgestellte Technik unterstützt fühlt. Gerade wenn man bedenkt, dass örtlich flexible Arbeitsmodelle eine große Hilfe bei der Leistung privater Care Arbeit sein können, die nach wie vor häufiger von Frauen ausgeführt wird, sollten diese gleichberechtigt in die IT-Entscheidungen für ihre Arbeitsplätze miteinbezogen werden.“

Konferenzraum von heute ist oft unattraktiv für hybride Meetings

Die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) bevorzugt es, sich bei hybriden Meetings im Büro vom eigenen Laptop zuzuschalten, statt sich gemeinsam mit ebenfalls anwesenden Kolleg:innen vom Konferenzraum aus zuzuschalten. Als Grund dafür gaben 31 Prozent an, im Meetingraum zu lange Einrichtungszeiten oder technische Schwierigkeiten zu befürchten. Weitere 19 Prozent verfügen erst gar nicht über einen Konferenzraum oder die entsprechende Technologie und schalten sich deshalb einzeln per Laptop beziehungsweise Computer zu. Die restlichen 12 Prozent setzen sich am ehesten gemeinsam vor einen Laptop, um an Meetings teilzunehmen.

Nur wenige Befragte verfügen über spezielle, auf hybride Konferenzen ausgelegte Lösungen wie Front-of-Room Kameras (14 Prozent), Konferenzspinnen (13 Prozent) oder immersive Technologien wie eine 360-Grad-Kamera (7 Prozent). Die meisten sind lediglich mit Laptops/Computern mit integrierten Kameras (60 Prozent), Headsets (43 Prozent) oder Webcams (36 Prozent) ausgestattet. Das spiegelt sich auch in der Meetingatmosphäre wider: Nur ein kleiner Teil der Befragten (8 Prozent) gab an, dass der Konferenzraum für hybride Meetings ihnen das bestmögliche Meetingerlebnis bietet.

„Die herkömmliche Büro- und Konferenzraumtechnik wird den neuen Anforderungen des hybriden Arbeitens einfach nicht gerecht“, so Frank Weishaupt. „Drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie sitzen die Menschen immer noch lieber im Büro am Schreibtisch als sich gemeinsam als Team im Meetingraum zusammenzuschalten. Unternehmen sollten im Sinne optimaler Zusammenarbeit prüfen, was die Gründe dafür sind, und ihre Mitarbeitenden mit entsprechenden Konferenzlösungen ausstatten, die zum Miteinander einladen und nicht abschrecken. Immersivere, benutzerfreundliche und von KI unterstützte Technologie kann Teams unabhängig von ihrem Arbeitsort vernetzen, da sie dadurch besser gesehen, gehört und verstanden werden können. Hybrides Arbeiten ist eine Frage der Unternehmenskultur und sollte aktiv gestaltet werden. Teamarbeit und Teamgeist dürfen nicht auf der Strecke bleiben und lassen sich mit den richtigen Tools fördern.“

www.owllabs.de

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