Negative Schlagzeilen steigern weiterhin den Konsum von Online-News. Zu dem Schluss kommen Forscher der Universität München auf Basis von Datensätzen des Portals Upworthy.com, zeitweise der am schnellsten wachsenden Medienseite schlechthin.
Schon ein Buzzword zieht
Für ihre datenwissenschaftliche Auswertung konnten Wissenschaftler auf einen einzigartigen Datenschatz zurückgreifen: Über Jahre hatte die Plattform in großem Stil mit ihren Headlines experimentiert und jeweils verschiedene Varianten über ihre Texte getestet.
Die Klickraten variierten zwischen null und knapp 15 Prozent (Klicks gemessen an der Zahl der Impressions). Im Schnitt konnte schon ein einziges negatives Buzzword die Klickrate deutlich steigern, von etwa 1,4 auf 2,3 Prozent. Dabei ging es um eher harmlose Vokabeln wie “wrong”, “bad” oder “awful”.
“Love” und “pretty” unsexy
Laut den Experten animieren positive Wörter wie “love”, “pretty” und “beautiful” die Leser weniger. Längere Titel – mit potenziell mehreren Negativ-Vokabeln – steigerten die Klickraten. Sprachen die Titelzeilen Emotionen an, ließen sich ebenfalls Effekte verzeichnen: Traurigkeit war gut für Klicks, Freude weniger; Wut dagegen blieb uneindeutig.
Je nach Themenfeld war der Effekt von Negativ-Vokabeln unterschiedlich groß. Am stärksten war er für Nachrichten aus den Bereichen Politik und Wirtschaft, aber auch in den für Upworthy typischen Themenfeldern “Leute”, “Erziehung und Schule” und “LGBT” war er deutlich sichtbar, weniger dagegen bei “Unterhaltung” und “Frauenrechte und Feminismus”.
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