Windows Desktop im Würfelformat: Weniger ist mehr

Nicht nur in größeren Betrieben, sondern auch im typischen Mittelstand verliert die klassische PC-Welt (Fat Clients) immer mehr an Bedeutung und wird zunehmend durch die Thin Clients abgelöst.
 
Inzwischen hat sich die IT-Branche noch weiter entwickelt und der Trend führt wohl – auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen – ungebremst in die Zero Client-Anwendung. Der „Pano Zero Client“, ein kleiner Edelstahlwürfel, nicht viel größer als eine „Zigarettenschachtel“, dient als minimalistisches Endgerät für virtualisierte Windows-Desktops.
 
Zero Client-Technologie im Vergleich
 
Allerdings haben solche Thin-Client-Infrastrukturen auch Nachteile.
 
Ein Server mit einer Dual-Core CPU und 4 GByte RAM kann etwa 6-8 Clients problemlos bedienen. Dabei sollten nur relativ genügsame Anwendungen wie Office und ERP eingesetzt werden. Sollten allerdings eine wesentlich höhere Anzahl an Arbeitsplätzen bedient werden, muss unweigerlich eine Serverfarm aufgestellt werden. Damit wird eine entsprechend hohe Verarbeitungsleistung gewährleistet.
 
Zu den Thin Clients und den herkömmlichen Arbeitsplatz-PCs gesellt sich seit einiger Zeit eine neue Plattform, der sogenannte Pano-Zero-Client des US-Herstellers Panologic. Dieser Client benötigt im Gegensatz zu den Thin-Client-Lösungen keinen Microsoft-Terminal-Server oder Citrix-Presenation-Server. Aber wie funktionieren solche Clients ohne Terminalserver?
 
Das Prinzip ist ebenso einfach wie genial. Statt mehrere virtuelle Terminalserver auf einem physikalischen Server zu installieren, werden vollständige Windows-XP-Installationen auf einem Server virtualisiert. Dies geschieht mit Hilfe des kostenlosen VMware Server oder VMware ESX. Mit VMware können fast alle gängigen Betriebssysteme virtualisiert werden – außer Windows sicherlich auch Linux, Unix (FreeBSD, Open BSD, Solaris) und – falls erforderlich- sogar das „alte“MS-DOS sowie Windows 3.1.
 
Die Zero Clients von Pano Logic besitzen keine CPU, keinen Hauptspeicher und kein Betriebssystem mehr. Sie sind einzig und allein darauf ausgelegt, mit VMware ESX (oder auch mit anderen Produkten dieser Art) dem Anwender ein vollwertiges Windows XP Professional auf den Bildschirm zu holen. Alle Vorzüge der herkömmlichen Thin Clients fließen automatisch mit ein, während gewisse Nachteile entfallen.
 
Quadratisch – praktisch – wirksam: der„Pano Zero Client“, ein kleiner Edelstahlwürfel, nicht viel größer als eine „Zigarettenschachtel“,dient als minimalistisches Endgerät für virtualisierte Windows-Desktops.   
 
Aus der Praxis sind folgende Vorzüge zu nennen:
 
Technischer Ansatz
 
Bei der Konfiguration entfallen teuere Lizenzen für Microsoft Serverprodukte. Die notwendigen Einzelplatzlizenzen befinden sich in aller Regel schon im Besitz des Unternehmens. Damit entfällt bei der Umstellung zur Virtualisierung der Erwerb neuer Lizenzen. 
 
Das Betriebssystem wird inkl. aller notwendigen Applikationen einfachst in einer VM installiert. Diese VM lässt sich nun als Vorlage abspeichern und steht sofort zur Verfügung. Alternativ können die vorhandenen Fat Clients per Software virtualisiert und archiviert werden. Dies lässt sich unter dem Stichwort: „Physical-to-Virtual“ (P2V) zusammenfassen.
 
Die Praxis zeigt zunehmend, dass der Wartungsaufwand auf nur wenige Mausklicks minimiert ist. Ein Arbeitsplatz ist somit ohne großen Aufwand eingerichtet bzw. wiederhergestellt.
 
Externe Geräte wie Scanner, Kameras oder andere spezielle Hardware kann direkt in vollem Umfang genutzt werden. Durch den Pano Desktop Service von Pano Logic werden die USB-Anschlüsse des Zero Clients 1:1 an dessen virtualisiertes Betriebssystem weitergegeben. Jeder Benutzer kann dadurch für seine individuelle Hardware einen passenden Treiber installieren.
 
Die Virtualisierung stellt für den Umstieg auf Zero Clients bei vorhandener Unternehmenssoftware kein unüberwindbares Problem dar. Die Software muss nicht mehr angepasst werden, es muss keine spezielle Version erworben werden und sie läuft in einer vollwertigen, virtuellen Fat-Client-Umgebung. Alle diesbezüglichen Restriktionen der herkömmlichen Thin-Client-Architektur werden somit aufgehoben. Der Pano Logic Zero Client ist durch das Fehlen einer Firmware völlig abgesichert. Weder der Benutzer kann an den Geräten etwas verändern, noch sind diese anfällig gegenüber Manipulationen.
 
Betriebswirtschaftlicher Ansatz
 
  • Arbeiten vor Ort durch IT-Fachkräfte entfallen.
  • Softwareinstallationen und Upgrades werden zentral durchgeführt.
  • Durch die Virtualisierung wird die Hardware effizient von allen Benutzern gemeinsam genutzt.
  • Pano-Geräte benötigen etwa nur 3 Prozent des Verbrauchs eines Durchschnitts PC´s. Dies macht das Pano Device zu absoluten Alternative für Green IT-Lösungen.
  • Die Produktivität der Benutzer wird durch geringere Ausfallzeiten und schnelle, automatisierte Systemwiederherstellung nach Abstürzen oder Anwendungsfehlern gesteigert.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Zero-Client-Technologie sicherlich eine Lösung darstellt, die ganz erheblich die TCO reduziert. Der Hersteller spricht sogar von einem Desktop-TCO-Ersparnis von bis zu 70 Prozent.
 
Felix Meirich, www.bsk-service.com
 
Diesen Artikel lesen Sie auch in der it management, Ausgabe 7/8-2011. 

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