Unternehmen können durch Mobilitätsbudgets und kommunikative Begleitmaßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Verringerung von CO2-Emissionen leisten, wie ein Feldexperiment des ZEW Mannheim belegt. So lässt sich die Pkw-Nutzung innerhalb eines Mobilitätsbudgets durch kleine, gezielte Aufforderungen und soziale Vergleiche per E-Mail an die Beschäftigten reduzieren.
Test mit 341 Probanden
Die 341 an dem Experiment beteiligten Probanden, allesamt Angestellte eines großen deutschen Unternehmens, erhielten über einen Zeitraum von acht Wochen E-Mails von ihrem Arbeitgeber. Diesen elektronischen Schreiben konnten die Angestellten entnehmen, ob sie öffentliche Verkehrsmittel mehr oder weniger als andere Angestellte nutzten.
Bei zufällig ausgewählten Empfängern wurde dieser soziale Vergleich durch einen moralischen Appell ergänzt, öffentliche Verkehrsmittel aus Gründen des Klimaschutzes bevorzugt zu nutzen. Anhand der Veränderungen der Mobilitätsausgaben konnten die Forscher einen signifikanten Effekt dieser Infos auf die individuelle Verkehrsmittelnutzung feststellen.
Neues Mobilitätsverhalten
Laut den ZEW-Wissenschaftlern führt die Kombination aus sozialen Vergleichen und moralischen Appellen zur deutlichen Veränderung des Mobilitätsverhaltens. Diese Erkenntnis steht im Gegensatz zu bisherigen Studien im Verkehrsbereich, welche soziale Vergleiche in Isolation betrachten und keine Effekte feststellen konnten, heißt es.
Die Kombination aus sozialen Vergleichen und moralischen Appellen trägt den Experten zufolge insbesondere zur Senkung der Mobilitätsausgaben für das Auto bei. Parallel dazu steigen die Ausgaben für Mikromobilität, beispielsweise durch E-Scooter oder Bike Sharing.
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