Update Mi, 02.11.2022, 07:43 Uhr
Die Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises kann nach dem Hackerangriff auf die Behörde nicht ausschließen, dass vertrauliche Daten der Bürger und Mitarbeiter im Darknet veröffentlicht werden. Die Gruppe der Angreifer habe sich bei der Kreisverwaltung gemeldet, teilte Landrat Clemens Körner (CDU) am Montag in Ludwigshafen mit. Dabei handele es sich um eine hoch professionelle und organisierte Gruppe, die aus Cyberangriffen ein regelrechtes Geschäftsmodell gemacht habe.
Diese Kriminellen würden nach ihren Attacken oftmals ein Lösegeld fordern, um dem Opfer im Gegenzug eine Entschlüsselungssoftware zur Verfügung zu stellen. Andernfalls drohten lange Ausfälle und hohe Kosten. Bei Vergleichsfällen anderer Stadt- und Kreisverwaltungen seien aber trotzdem vertrauliche oder auch kompromittierende Daten im Darknet veröffentlicht worden, obwohl Lösegeld gezahlt wurde. «Es ist zu befürchten, dass dies auch bei uns geschieht – oder bereits geschehen ist», berichtete Körner.
Die Mitarbeiter arbeiteten mit Hochdruck daran, die Funktionsfähigkeit der Kreisverwaltung Schritt für Schritt wieder herzustellen. Zuetzt hatte es Mitte der Woche geheißen, dass die Behörde nicht per Mail oder Telefon sei. Bürgerinnen und Bürger könnten sich schriftlich per Post an die Verwaltung wenden, zudem sei das Bürgertelefon unter der Nummer 115 erreichbar.
dpa
Do, 27.10.2022, 07:40 Uhr
Nach einem Hackerangriff bleibt die Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises in Ludwigshafen weiterhin lahmgelegt.
Der Virus sei bereits in der Nacht zum Freitag in das System eingedrungen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Koblenz am Donnerstag. «Es sind Datenabflüsse erfolgt.» Um welche Daten es sich gehandelt habe, müsse noch ermittelt werden. Die Kreisverwaltung ist weder per E-Mail noch telefonisch zu erreichen. Auf ihrer Internetseite hieß es, Bürgerinnen und Bürger könnten sich schriftlich per Post an die Verwaltung wenden, zudem sei das Bürgertelefon unter der Nummer 115 erreichbar.
Laut Staatsanwaltschaft war bei der Verwaltung eine anonyme Nachricht zu dem Hackerangriff eingegangen, in der eine Frist von sieben Tagen genannt worden sei. Es sei aber nicht erklärt worden, was nach Fristablauf passieren solle. «Meistens wollen die Täter Geld haben, da geht es um hohe Beträge. Bislang liegt in dem aktuellen Fall aber keine Geldforderung vor», so der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, zu der die Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) gehört. Diese ist unter anderem für Hackerangriffe in ganz Rheinland-Pfalz zuständig.
«So etwas ist mittlerweile keine Seltenheit mehr», berichtete der Sprecher. Er könne sich jedoch nicht daran erinnern, dass bereits einmal eine ganze Kreisverwaltung lahmgelegt worden sei. Im vergangenen Jahr waren bei der LZC über 1000 Verfahren eingegangen.
dpa