Irans Kommunikationsminister Issa Sarepur hat vor einem Einsatz geschützter Netzwerkverbindungen (VPN) gewarnt.
Der Minister sagte am Mittwoch in einem Fernsehbeitrag, die VPN seien schädlich für Computer und Handys, ohne dafür nähere Erklärungen zu nennen. Den Verkauf bezeichnete er als illegal, auch wenn er aktuell nicht kriminalisiert werde. Sarepur war am Montag von der EU mit Sanktionen belegt worden, weil er als Informationsminister maßgeblich an der Einschränkung des Internets beteiligt sein soll.
Seit den landesweiten Protesten im Iran ist das Internet regelmäßig gestört oder abgeschaltet, auch mehrere beliebte Apps wie Instagram oder Whatsapp wurden gesperrt. Mit den VPN-Verbindungen können die Sperrungen umgangen werden. Obwohl die Apps illegal sind, werden sie überall in den Computerbasaren verkauft. Medienberichten zufolge ist die Nachfrage um 3000 Prozent gestiegen.
Auslöser der systemkritischen Massenproteste war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamischen Herrschaftssystem.
dpa