Aktuelle Finanzstudie: Markt für Zahlungsplattformen ändert sich drastisch

Aktuelle Finanzstudie von Cognizant und dem Financial Services Club zeigt: Markt für Zahlungsplattformen ändert sich drastisch

Die existierende Infrastruktur heutiger Bezahlsysteme wird künftig nicht mehr flexibel genug sein, um sich an veränderte rechtliche Bestimmungen anpassen zu lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Finanzmarktstudie, die unter 300 Entscheider von Banken und Finanzdienstleistern weltweit durchgeführt wurde. 

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Der Markt für Zahlungsverkehrssysteme wird sich in den nächsten zehn Jahren drastisch verändern und die Herausforderungen einer Konsolidierungswelle meistern müssen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Cognizant, ein führender Anbieter von Informationstechnologie, Beratungsdienstleistungen und Geschäftsprozess-Outsourcing (BPO), zusammen mit dem Financial Services Club durchgeführt hat. Befragt wurden mehr als 300 Entscheider von Banken und Finanzdienstleistern weltweit. Die weiteren Ergebnisse der Studie zeigen, dass 40 Prozent der Teilnehmer künftig nur noch zwei bis drei Zahlungsplattformen nutzen werden. Aktuell hat jedoch noch jeder fünfte (21 Prozent) von ihnen neun derartige Plattformen im Einsatz. 
Der Forschungsbericht zur Studie „The Changing Face of Payments: A Review of Current Payments Infrastructures and Implications for the Future" hat konkret untersucht, wie sich der Markt für Bezahlsysteme künftig verändern wird. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass rechtliche Rahmenbedingungen und Anforderungen einen großen Einfluss auf die derzeitige Marktsituation, vorhandene Anbieter und auch Marktneueinsteiger haben werden. Obwohl die existierende Infrastruktur heutiger Bezahlsysteme derzeit noch gut ausgelegt ist, auch um den Zahlungsfluss sicherzustellen, wird sie dennoch künftig nicht mehr flexibel genug sein, um sich an veränderte rechtliche Bestimmungen anpassen zu lassen, so die Studie weiter. 63 Prozent der Umfrageteilnehmer geben zudem an, dass die heute bestehende Infrastruktur für Bezahlsysteme nach wesentlicher Anpassung und Veränderung verlangt.
 
Revolution bei den Abwicklungsprozessen 
 
Darüber hinaus zeigen die Studienergebnisse, dass bestehende Zahlungsabwicklungsprozesse durch das Aufkommen neuer Technologien revolutioniert werden. Banken mit Großkunden- sowie mit Privatkundengeschäft nehmen vor allem internetbasierte Zahlungsmöglichkeiten als größten Einflussfaktor auf ihre Zahlungsplattformen wahr. So geben rund 96 Prozent der Banken mit Privatkundengeschäft das Internet und weitere 82 Prozent mobile Technologien als die größten Treiber für Veränderungen an. Banken mit Großkundengeschäft erwarten hingegen, dass das Thema Cloud Computing einen großen Einfluss haben wird. 
Um in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen sich heutige Entscheider der Branche auf regulatorische Veränderungen sowie auf einen verschärften Wettbewerb einstellen und sich entsprechend anpassen. Laut Studie stufen die Befragten als wichtigste globale und innovativste Zahlungsplattform SWIFT ein, gefolgt von EBA Clearing, Vocalink und Equens.
„Zahlungsplattformen und Zahlungsabwicklungssysteme sind entscheidend für eine stabile Wirtschaft, weil Unternehmen und Privatpersonen erwarten, dass Transaktionen an die richtigen Empfänger, am richtigen Ort und zum richtigen Zeitpunkt sowie zu einem wettbewerbsfähigen Preis realisiert werden", sagt Chris Skinner, Vorsitzender des Financial Services Club. „Auf der einen Seite mindern technologische Fortschritte meist die Markteintrittsbarrieren und ermöglichen Unternehmen wie PayPal, Vodafone, Google und Apple an einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt zu partizipieren. Auf der anderen Seite verlangen neue rechtliche Bestimmungen, dass gerade Banken sich anpassen und sicherstellen, dass ihre Prozesse und Systeme neue Anforderungen einhalten. Dies erhöht den Druck, auf derartige Veränderungen rasch zu reagieren, um systemische Risiken zu minimieren. Aus diesem Grund sollten Organisationen stabile, skalierbare, prüfbare und damit eindeutig nachvollziehbare Systeme einsetzen." 
 
Thema "Globalisierung" 
 
„Wir befinden uns eindeutig in einer Phase, in der der globale Markt für Zahlungsverkehrssysteme bedeutenden Veränderungen unterworfen ist”, fährt Chris Skinner fort. „In Europa werden Clearinggesellschaften einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt sein. In Asien hingegen werden sich diese mit einigen überregionalen oder potenziell weltweiten Anbietern zusammenschließen. Zudem erwarten wir, dass die größten Länder, etwa die USA, ihre nationalen Infrastrukturen absichern." 
„In der heutigen Zeit bedeuten die Themen Globalisierung, sich ändernde Regularien, neue Technologien und die Anforderungen der Generation der ’Digital Natives’ tiefgreifende Veränderungen für die Branche. Aus diesem Grund fokussieren sich Banken und Finanzdienstleister verstärkt auf Flexibilität und Transparenz", sagt Tony Virdi, Vice President der Banking und Financial Services Practice von Cognizant Großbritannien und Irland. „Neue Marktteilnehmer bergen auch immer ein gewisses Innovationspotenzial. Sie wollen Neuerungen in Bezug auf Prozesse und Technologie vorantreiben, um Kundenanforderungen und gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden. Beispiele hierfür sind just-in-time Zahlungsvorgänge, Zahlungsaufträge von Unternehmen, ausgelagerte Konformitätsprüfung sowie andere Back Office-Aktivitäten. Darüber hinaus bedeutet die Art, wie wir künftig bezahlen, mobil oder online, dass Banken für die Zukunft gerüstet sein müssen. Aus diesem Grund müssen sie in innovative Technologien investieren und neue Prozesse etablieren. Vor allem, um Verbraucher der sogenannten ‘Next Generation‘ trotz eines hart umkämpften und regulierten Umfelds zu bedienen." 
Tony Virdi fügt hinzu: „Cognizant unterstützt bereits einige Kunden dabei, die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum SEPA und der Initiative ‘Faster Payments‘ zu meistern. Wir verfolgen ganz genau, ob sich rechtliche Bestimmungen von Institutionen wie beispielsweise der unabhängigen Bankenkommission ‘Independent Commission on Banking‘ sowie dem Dodd-Frank Act verändern und welche Auswirkungen diese auf unsere Kunden haben werden. Wir sehen ganz klar, dass es hier Bedarf an entsprechender Technologieexpertise gibt. Also Nachfrage nach genau der Expertise, die zu den Stärken von Cognizant gehört. Die Ergebnisse des Studienberichts bestätigen zudem unsere strategische Ausrichtung auf den Bereich Zahlungsverkehrsinfrastrukturen. Gerade, weil dieser zu den kritischen Aspekten gehört, geht es um den aktuellen und zukünftigen Wandel der Branche."
 
Über die Studie:
 
Im Rahmen der Studie wurden über 300 Experten von Banken (30 Prozent), Technologieanbietern (24 Prozent) und Beratungsunternehmen (19 Prozent) befragt. Weitere 11 Prozent der Studienteilnehmer sind bei Finanzinstituten beschäftigt oder Anbieter von Zahlungsabwicklungsvorgängen.
Die Teilnehmer repräsentierten alle Ebenen des betrieblichen Managements, darunter das mittlere Management (29 Prozent), Berater (22 Prozent), Führungskräfte, Geschäftsführer und Abteilungsleiter (30 Prozent). 
Die Befragten stammen vorwiegend aus Europa und stellen einen Anteil von 74 Prozent. Der Anteil der Studienteilnehmer aus Großbritannien bildet mit 34 Prozent die Mehrheit. Weitere 12 Prozent der Befragten stammen aus Nordamerika, der weitere Anteil aus dem Rest der Welt.
Die Studie umfasst Kreditausfallgesellschaften sowie Anbieter von Zahlungsabwicklungsdiensten, darunter Banken sowie Nicht-Banken. Jeder vierte dieser Anbieter wickelt Zahlungsvorgänge mit einem täglichen Volumen in Höhe mehrerer Millionen US-Dollar ab, bei jedem fünften umfasst dieses Volumen sogar über eine Milliarde US-Dollar jährlich.

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