Grüne IT unter weiß-blauem Himmel

Die AKDB, der IT-Dienstleister für die Kommunen in Bayern, kühlt die Server in ihrem  Rechenzentrum in Bayreuth einfach über die Haus-Klimaanlage – dank einer intelligenten Kombination aus Einhausungen und Doppelböden von Schäfer IT-Systems.

Die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Träger sind die kommunalen Spitzenverbände in Bayern. Kommunen innerhalb und inzwischen auch außerhalb Bayerns nutzen die Anwendungen der AKDB für eine Vielzahl von Aufgaben: vom Flächenmanagement über das Einwohner- und Sozialwesen bis hin zur Organisation von Wahlen und Bürgerentscheiden.

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Wie erfolgreiche IT-Unternehmen aus der privaten Wirtschaft setzt auch die AKDB seit Jahren auf Storage- und Servervirtualisierung. Mit wachsender Serverdichte und steigender Wärmelast gewinnt jedoch auch die effiziente Klimatisierung von Rechenzentren an Brisanz. Bei der Erweiterung ihres Rechenzentrums für Outsourcing-Dienstleistungen im oberfränkischen Bayreuth verfolgte die AKDB das ehrgeizige Ziel, den Energieverbrauch für die RZ-Klimatisierung so gering wie möglich zu halten.
 
Kundenspezifische Lösung

„Als öffentlicher Auftraggeber sehen wir uns in einer mindestens ebenso großen Verantwortung für die Umsetzung von Energieeffizienz-Richtlinien wie die private Wirtschaft“, erklärt der geschäftsführende Direktor der AKDB, Alexander Schroth. „Aber gerade auch gegenüber unseren kommunalen Kunden wollen wir das Signal setzen, dass wir uns nicht nur um einen professionellen Rechenzentrumsbetrieb kümmern, sondern ihnen auch klimafreundliche und damit kosteneffiziente Lösungen anbieten können.“

Die Ausschreibung für die Errichtung des neuen Serverraums gewann denn auch der Anbieter mit dem überzeugendsten Klimatisierungskonzept. Das System- und Beratungshaus Xerabit aus Unterschleißheim bei München hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Einsparpotenziale in diesem Bereich zu erschließen. „Durch die immer höhere Wärmedichte in modernen Rechenzentren ist die Klimatisierung von einem Randthema der IT-Infrastruktur immer mehr in den Mittelpunkt gerückt“, erklärt Xerabit-Geschäftsführer Bernhard Hopp. „Diese Entwicklung meint man eigentlich, wenn man das Schlagwort Green IT benutzt.“

Klimatisierungskonzept

Der neue Serverraum umfasst eine Fläche von 14 Racks für Server und aktive Netzkomponenten. Im Rahmen eines umfassenden Virtualisierungskonzepts laufen auf den dort betriebenen Host-Servern mehrere Hundert virtuelle Gastrechner.

Bild 1: Warmluftgänge hinter den Schränken.

Nach Analyse der baulichen Gegebenheiten am AKDB-Standort Bayreuth erwies sich für Xerabit, die das Projekt mit Michael Panno von der SYSback AG plante, eine Klimatisierung der Server durch Trennung von Kalt- und Warmgängen als die sinnvollste Methode. Die kühle Luft aus der im Gebäude bereits vorhandenen Klimaanlage sollte möglichst effizient ausgenutzt werden, indem man sie punktgenau zu den zu kühlenden Servern führte. Um dabei einen sogenannten thermischen Kurzschluss durch Vermischung kalter und warmer Luftströme zu vermeiden, schirmte Michael Panno die Server-Racks mit einer Cold-Section-Einhausung von Schäfer IT-Systems ab.

Keine Verluste durch den Boden

Die Kaltluft sollte durch einen Doppelboden zu den Servern geführt werden. Durch den Einsatz des modularen Doppelbodensystems Swap Panel 9 von Schäfer IT-Systems wurde eine besonders präzise Führung der Luftströme erreicht. „Jedes Doppelboden-Element von 600 x 600 Millimeter ist in neun Felder untergliedert, daher der Name“, erläutert Peter Wäsch, Vertriebsleiter von Schäfer IT-Systems, das Funktionsprinzip von Swap Panel 9. „Jedes der neun Felder kann mit einem Gitter, einer geschlossenen Kachel oder einem Kabeldurchführungselement belegt werden.“

Bild 2: Einhausung der Kaltgänge - Doppelbodensystem Swap Panel 9.

Im Rechenzentrum der AKDB wurde der Boden komplett mit Kacheln abgedichtet – bis auf die 200 x 200 Millimeter großen Stellen, an denen die Kaltluft ohne Umwege an die ‚Hotspots’ der Server gelangt. So gibt es keine überzähligen Öffnungen mehr, an denen kalte Luft ungenutzt ausströmen kann. Damit wird eine optimale Effizienz in der Ausnutzung der Kühlenergie erreicht.

Kühlung mit Bordmitteln

„Durch die Kombination aus Einhausung und Doppelboden von Schäfer IT-Systems konnten wir die Kaltluft aus der Klimaanlage so präzise ausnutzen, dass trotz einer umfangreichen Serveraufrüstung die bestehende Klimaanlage ausreichte“, freut sich Bernhard Hopp von Xerabit. Dies ermöglichte nicht nur Einsparungen bei den CO2-Emissionen, sondern auch bei den Anschaffungs- und Betriebskosten des Rechenzentrums. Da Schäfer IT-Systems zudem alle benötigten Komponenten mit kurzen Lieferzeiten vorhält, vergingen von der Beauftragung an Xerabit bis zum Bezug des Serverraums nur vier Wochen. Dies trug dazu bei, dass Einrichtung und Umzug ohne Beeinträchtigung des laufenden Dauerbetriebs vonstatten gehen konnten.

In der energieeffizienten Klimalösung sieht die AKDB eine optimale Ergänzung ihrer Green-IT-Strategie. Ferner verfügen die Hosts über ein Energie-Systemdesign, das auch innerhalb der Server die Luftströme optimal leitet. „Die hochpräzise und energieeffiziente Führung der Kaltluftströme im Servergang passt perfekt zu unseren Vorstellungen für das Energiemanagement der aktiven Komponenten“, bestätigt AKDB-Direktor Alexander Schroth. „Zudem wurden durch das routinierte Zusammenspiel von Xerabit und Schäfer IT-Systems alle unsere Terminwünsche erfüllt.“

Gerald Fiebig, Fachjournalist

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