Axel Freyberg, Partner bei A.T. Kearney, über dieses Thema.
Dass die Grenzen zwischen Laptop/PC, Smartphone und Appliances immer mehr verschwimmen, zeigen Beispiele wie die Partnerschaft zwischen Microsoft und Nokia, die unter anderem eine Etablierung von Bing, Zune und Xbox Live auf dem Smartphone als Ziel haben, im Automobilumfeld die Apps Lösung von BMW zur Übertragung von Apple iPhone Applikationen oder die Android-basierte Lösung von Continental für den Nutzfahrzeugemarkt. Nicht nur der Zugang zur Internetanwendung ist im Wandel – die Anwendung selbst ist es auch. Während die Downloads von Mobile Apps aus ‚App-stores‘ bis 2012/2013 weiter steigen werden, werden sie danach langsam zurückgehen und sukzessive unter anderem von HTML5 basierten Widgets abgelöst werden. Im Gegensatz zu konventionellen Apps stellen Widgets ein Internet Browser basiertes Interface zur Verfügung, über das auf Cloud Services zugegriffen wird.
‚Bezahl-Apps‘ werden in Zukunft vielfältiger und komplexer und setzen zusehends auf Livedaten/-inhalte aus dem Internet. In diesem Umfeld werden jene Anbieter erfolgreich sein, die auf große Inhalteangebote zugreifen können, wie etwa die etablierten Anbieter wie Google, Viacom oder Microsoft. Nutzer werden in diesem Umfeld verlangen, nicht nur überall und jederzeit, sondern auch über alle unterschiedlichen Appliances hinweg auf abonnierte Inhalte oder Apps zugreifen zu können.
Damit geraten geschlossene Ökosysteme à la Apple iTunes durch die Limitierung auf ausgewählte Appliances von einem Hersteller (iPad, iPhone, iPod) in einen wachstumshemmenden Nachteil. Wenn sie nicht hinter anderen offenen Ökosystemen wie Android zurückfallen wollen, werden sie sich für andere Hardwareanbieter öffnen müssen.