Green Procurement bleibt krisenfest

Neue Studie jetzt online lesenNeue Studie zeigt aktuelle Entwicklungen und „Best Practice“-Ansätze im nachhaltigen Supply Chain Management europäischer Konzerne.

Immer mehr europäische Unternehmen konzentrieren sich auf nachhaltige Beschaffungsstrategien, woran auch die Weltwirtschaftskrise nichts ändert. Das zeigt die jetzt veröffentlichte Trendstudie „Green and Sustainable Procurement Today – A Perspective on Leading European Companies” des Supply Chain Management Institute (SMI) der European Business School (EBS). In den Führungsetagen der befragten Unternehmen stehen Strategien zum Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten weit oben auf der Agenda. Die in der „BrainNet Science Edition“ herausgegebene Studie informiert über den Status Quo nachhaltiger Beschaffung, zeigt welche Implementierungsstrategien besonders erfolgreich sind und wo die größten Umsetzungshürden liegen.

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Die Studie entstand im Rahmen einer Kooperation des SMI mit BrainNet. Sie umfasst die Ergebnisse aus einer Befragung von Topmanagern aus 49 europäischen Unternehmen, die zusammen ein Beschaffungsvolumen von mehr als 137 Milliarden Euro repräsentieren.

Zentrale Studienergebnisse

  • Für alle Unternehmen gilt: Je näher die Position zum Endkunden, desto wahrscheinlicher sind nachhaltige Beschaffungsprozesse.
  • Die befragten Unternehmen weisen stark unterschiedliche Reifegrade bei der Umsetzung des Green and Sustainable Procurement auf. Die Studie identifizierte ein Viertel der Unternehmen als vorbildliche „Best Performer“, die Hälfte als durchschnittlich entwickelt und das restliche Viertel als Nachzügler.
  • Die Vorreiter gehen proaktiv und pragmatisch an die Aufgabe heran: Jeder zweite „Best Performer“ gibt an, einem proaktiven Ansatz zu folgen, mehr als jeder Dritte bezeichnet sich als „pragmatisch“ bei der Umsetzung eines Green and Sustainable Procurement.

„Die Unterstützung des Topmanagements entscheidet maßgeblich darüber, ob ein Unternehmen sich die Position als ‚Best Performer’ in nachhaltiger Beschaffung erarbeiten kann – dies ist sogar ein stärkerer Treiber als gesetzliche Vorgaben“, erläutert  Prof. Dr. Constantin Blome, Research Director Sourcing in Emerging Markets am SMI, Koautor der Studie. „Erfolgreiche Pioniere des ‚Green and Sustainable Procurement’ orientieren sich außerdem an langfristigen, abteilungsübergreifenden Strategien. Für Nachzügler ist es mit der Nachhaltigkeit häufig nach einem abgeschlossenen Projekt vorbei.“

Bild 1: Treiber des Green and Sustainable Procurement.

  • Ein zentrales Merkmal ökologischer Einkaufsstrategien ist die Konzentration auf Zulieferer: Beim Blick auf die ökologischen Maßstäbe der befragten Unternehmen fällt auf, das sich vier der fünf wichtigsten Messwerte auf die Qualität oder Aktivitäten von Zulieferern konzentrieren.
  • Ein ökologisches und an sozialen und ethischen Standards orientiertes Zulieferer-Management ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Green and Sustainable Procurement. Allerdings ist der Blickwinkel der Unternehmen in diesem Punkt derzeit noch zu eng: Während das Monitoring und die Bewertung von Zulieferern eine bedeutende Rolle spielen, wird die wichtige Entwicklung der Zulieferer vernachlässigt.


„Viele Unternehmen sind nicht ausreichend informiert, welche Zeitbomben in ihren Wertschöpfungsketten ticken. Denn es geht nicht nur um die hohen Standrads in den eigenen vier Wänden: Vernachlässigte Umweltgesetze, Giftstoffe in Produktkomponenten oder Kinderarbeit bei Zulieferern können das Unternehmensimage langfristig beschädigen und schwere finanzielle und rechtliche Folgen haben“, sagt Simone Luibl, Practice Head Green Procurement bei BrainNet und ebenfalls Koautorin der Studie. „Die Anwendung der eigenen sozialen Normen und Umweltrichtlinien sollte daher auch bei der Zulieferauswahl ein zentrales Kriterium sein. Der beste Preis nützt nichts, wenn zum Beispiel gravierende Umweltvergehen des Zulieferers auf den Auftraggeber abfärben. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren diese Lektion schmerzhaft gelernt.“

  • Die Wirtschaftskrise hat nur einen geringen Einfluss auf die Weiterentwicklung von Einkaufsstrategien, die sich an ökologischen und sozialen Maßstäben orientieren: Nur jeder fünfte Studienteilnehmer glaubt an einen negativen Einfluss der Krise auf entsprechende Beschaffungskonzepte. Ganze 63 Prozent verneinen generell die Frage, ob die Finanzkrise ihr Green and Sustainable Procurement bedroht.

Bild 2: Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Weiterentwicklung des Green und Sustainable Procurement.
„Alle Unternehmen, die nachhaltige Beschaffung jetzt nicht auf der Agenda haben, bekommen in zwei, drei Jahren massive Probleme – spätestens dann wird sich zeigen, wer in Krisenzeiten die richtigen Ziele vorgegeben hat", so Luibl.

www.brainnet.com

 

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