Im IT-Services-Sektor vollzieht sich ein tiefgreifender Marktwandel. Besonders deutlich wird dies an der immer kürzeren Laufzeit der Rahmenverträge und dem Abnehmen der darin vereinbarten Servicemengen. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) hat beide Entwicklungen in einer Infografik zusammengefasst.
Im ersten Quartal dieses Jahres sank die Laufzeit der neu abgeschlossenen Managed-Services-Verträge im Schnitt auf 31 Monate. Gegenüber 2021 bedeutet dies einen Rückgang um fünf Monate. Seit Januar ist der langjährige Trend zu immer kürzer werdenden Rahmenverträgen damit noch einmal deutlich stärker geworden.
Zudem ergeben sich aus den Neuabschlüssen wesentlich geringere jährliche Vertragswerte (Annual Contract Value, ACV): Im Durchschnitt aller Verträge sank diese Kennzahl gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Millionen US-Dollar und liegt nach Abschluss des ersten Quartals bei 14,3 Millionen US-Dollar. Der durchschnittliche ACV bewegt sich damit nur noch unwesentlich über seinem bisherigen Tiefststand aus dem Jahr 2018 (14,2 Millionen US-Dollar). In die Ermittlung des ACV bezieht ISG alle Dienstleisterverträge mit ein, deren Jahreserlöse mindestens 5 Millionen US-Dollar betragen.
Unternehmen geben somit kleineren, kürzeren Vereinbarungen den Vorzug. Aus Sicht von ISG gibt es dafür eine ganze Reihe von Gründen. Beispielsweise stehen viele Vergabeteams vor der Herausforderung, die Ergebnisse ihrer Outsourcing-Entscheidungen wesentlich schneller erreichen zu müssen, als dies in früheren Jahren der Fall war. Zudem sehen sie sich gefordert, die Risiken zu verringern, die mit dem Umfang der Service-Verträge steigen. Einen weiteren wichtigen Grund sieht ISG in der Umstellung auf cloudgestützte Betriebsformen. Diese tragen dazu bei, dass deutlich weniger Wirtschaftsgüter, wie etwa Server oder Softwarelizenzen, in den Verträgen enthalten sind als in der Vergangenheit.
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