Die Public-Cloud boomt, aber wer braucht sie wirklich? Offensichtlich schätzen es die meisten Anwender wegen der Flexibilität. Aber am liebsten hätten sie ihre Anwendungen und Workloads eigentlich im eigenen Datacenter, ergab eine Umfrage unter deutschen Anwendern von Nutanix.
Die Public-Cloud boomt, aber wer braucht sie wirklich? Offensichtlich schätzen es die meisten Anwender wegen der Flexibilität. Aber am liebsten hätten sie ihre Anwendungen und Workloads eigentlich im eigenen Datacenter, ergab eine Umfrage unter deutschen Anwendern von Nutanix.
75 Prozent der Workloads sind planbar – und damit eigentlich gar nicht für die Public-Cloud geeignet (Bild/Quelle: Nutanix)Gut drei Viertel der Unternehmen in Deutschland (76 Prozent) antworten auf die Frage, ob sie für ihre Anwendungen oder Workloads in ihren Rechenzentren die öffentliche Cloud und insbesondere deren Flexibilität unbedingt benötigen, mit einem klaren Nein. So lautet eines der zentralen Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage der forsa.main Marktinformations GmbH im Auftrag von Nutanix, einem Spezialisten für Enterprise-Cloud-Computing.
Und wie sieht die aktuelle Realität aus? Ein Drittel der befragten Unternehmen (33 Prozent) nutzt SaaS-Angebote, 21 Prozent setzen auf die Private-Cloud als Managed-Service – dies ist bei der großen Mehrheit der Befragten Teil der IT-Strategie. Wie erklärt sich dieser vordergründige Widerspruch? Offenbar wollen die Unternehmen in den Genuss der Vorteile der öffentlichen Cloud kommen, suchen aber immer noch nach Möglichkeiten, diese im eigenen Rechenzentrum zu realisieren.
Nach Aussage der im November dieses Jahres befragten 100 Unternehmen der Privatwirtschaft ab 200 Mitarbeitern zählen zu diesen Vorteilen die flexible und schnelle Bereitstellung von Anwendungen und Diensten (59 Prozent), lineare Skalierbarkeit (47 Prozent) und Kostentransparenz (40 Prozent). Jeweils gut ein Drittel der Befragten sieht in der geringeren Komplexität in der IT-Umgebung (38 Prozent), der höheren Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Anwendungen und Diensten (36 Prozent) sowie dem einfacheren Management der IT-Umgebung (34 Prozent) zentrale Pluspunkte.
Größte Hindernisse der Public-Cloud: Datenschutz und Kosten
Unabhängig vom jeweiligen Cloud-Modell – Software-as-a-Service (SaaS), Platform-as-a-Service (PaaS), Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Private-Cloud als Managed-Service – ergibt sich ein konsistentes Bild, was aus Sicht der deutschen Unternehmen die größten Barrieren auf dem Weg in die öffentliche Cloud anbelangt. An erster Stelle der Bedenken rangiert das Thema Datensouveränität und Sicherheit (48 Prozent bei SaaS, 50 Prozent bei PaaS, 46 Prozent bei IaaS, und 54 Prozent bei Private-Cloud-Nutzern), gefolgt von Kostenerwägungen (32 Prozent bei SaaS, 31 Prozent bei PaaS, 36 Prozent bei IaaS und 28 Prozent bei der Private Cloud).
Es ist wenig verwunderlich, dass diese Hindernisse die Art und Weise der Cloud-Nutzung maßgeblich beeinflussen. So verzichten immerhin 30 Prozent der Befragten auf jegliches öffentliche Cloud-Angebot, während 32 Prozent angaben, aus Datenschutzgründen einen hybriden Ansatz zu verfolgen, also eine Kombination aus eigenem Ddatacenter und öffentlichem Cloud-Angebot zu nutzen. Ferner stimmten 65 Prozent der Aussage zu, dass sich das Rechenzentrum des öffentlichen Cloud-Anbieters in Deutschland befinden muss, während 49 Prozent fordern, dass der Sitz des öffentlichen Cloud-Anbieters in Deutschland sein sollte.
Die befragten Unternehmen sind sich zudem stark der einzelnen Kostenfaktoren bewusst, die eine öffentliche Cloud-Nutzung mit sich bringt. So nannten diejenigen Unternehmen (31 Prozent), die bereits eine Rentabilitätsrechnung zur öffentlichen Cloud-Nutzung angestellt haben, an erster Stelle die für Dienste und Schnittstellen anfallenden Kosten, gefolgt vom Anpassungsaufwand für die Netzwerkanbindung und -infrastruktur, den Kosten für Datenvolumen, Anwalts- und Vertragskosten, Abonnementgebühren und anderen.
Darum ist das Marktpotenzial der Public-Cloud tatsächlich begrenzt
Die Wachstumsraten bei der Nutzung öffentlicher Cloud-Angebote durch deutsche Unternehmen waren in den vergangenen zwei Jahren zwar beeindruckend. Doch die Befragung ergab, dass das weitere Wachstumspotenzial angesichts der genannten Barrieren offenbar beschränkt ist. So planten zusätzlich zu den 33 Prozent SaaS-Abonnenten nur weitere elf Prozent, diese Angebote wahrzunehmen, während 53 Prozent ganz darauf verzichten wollten.
Bei den übrigen Nutzungsmodellen fällt dieser Trend ähnlich aus: Während nur zusätzliche neun Prozent die Private-Cloud als Managed-Service in Zukunft nutzen wollen, verfolgen 67 Prozent bewusst keine entsprechenden Pläne. Bei PaaS stehen magere fünf Prozent potenzieller Nutzer 71 Prozent nicht interessierten Studienteilnehmern gegenüber, bei IaaS lauten die entsprechenden Zahlen sechs Prozent versus 72 Prozent.
Den Trend bestätigte uns auch kürzlich Dr. Markus Pleier, Director Presales Germany von Nutanix, auf dem »IDC Hybrid Cloud Summit 2017« in Frankfurt in einem Video-Interview: »Fachbereiche in Unternehmen können mit unseren Hyperkonvergenz-Systemen Ressourcen genauso schnell bereit gestellt werden wie in der Public-Cloud.«
Administrators Wunschtraum: die Cloud im eigenen Rechenzentrum
»Die weit verbreitete Aussage, die öffentliche Cloud sei generell sicher, einfach und kostengünstig, bewerten die Unternehmen in Deutschland offenbar anders. Sie sehen und wollen zwar die Vorteile der öffentlichen Cloud, tun sich aber schwer, diese im eigenen Rechenzentrum oder mit Angeboten wie Infrastructure-as-a-Service zu realisieren«, sagt Patrick D. Cowden, Vice President Central Europe and Emerging Markets bei Nutanix. Auch der gelegentliche Vorwurf diverser Marktbeobachter, die Unternehmen in Deutschland verschliefen den Trend zur öffentlichen Cloud, ist angesichts des starken Bewusstseins über die damit verbundenen Kosten- und Datenschutzproblematiken eigentlich nicht haltbar.
»Warum gehen Unternehmen in die Cloud? Doch nicht, weil’s günstiger ist«, bestätigt Jörg Eilenstein, Chief Operating Officer (COO) beim Wiesbadener Value-Added-Distributor (VAD) und Nutanix-Partner TIM. »Sie gehen in die Cloud, weil’s flexibler ist als das eigene On-Premise-Datacenter. Aber wir stellen fest, Hyperkonvergenz-Systeme geben bringt diese Flexibilität ins Rechenzentrum. Und deshalb sind Nutanix-Lösungen bei uns ein starker Wachstumsmarkt.«
»Die Anwender wissen, dass sie die Cloud für die digitale Transformation unbedingt brauchen. Und sie nutzen sie, soweit es ihnen möglich ist. Was sie jedoch zusätzlich wollen, ist eine Lösung, die die Vorteile der öffentlichen Cloud in die Rechenzentren der Unternehmen bringt«, ergänzt Cowden. »Sie brauchen das, was wir bei Nutanix als Enterprise-Cloud-Platform bezeichnen. Sie ist das Vehikel für die digitale Transformation. Nur mit einer Enterprise-Cloud werden die IT-Teams der Unternehmen von Verwaltern der Infrastruktur zu echten Gestaltern von Innovationen.«
Eine Enterprise-Cloud-Plattform könnte die Lösung sein
Der Schlüssel zu einer solchen Plattform ist die Softwaresteuerung. Dabei werden sämtliche ehemals getrennten Infrastrukturkomponenten wie Rechenleistung, Speicher, Netzwerk und Hypervisor-Umgebungen als reine Funktionalitäten bereitgestellt. Die Infrastruktur selbst wird laut Cowden somit aus Administratorensicht gleichsam unsichtbar, ist hoch automatisiert und wird zentral verwaltet, inklusive der nicht virtualisierbaren Komponenten einer Rechenzentrumsumgebung.
Gleichzeitig lassen sich mit einer solchen Hyperkonvergenz-Plattform die Grenzen zwischen dem eigenen Rechenzentrum und Infrastrukturen außerhalb, zum Beispiel einem IaaS-Angebot in der öffentlichen Cloud, durch passende Konnektoren und Funktionalitäten wie der Applikationsmobilität überwinden. Ferner können IT-Experten mit einer Enterprise-Cloud-Plattform schon bei der Bereitstellung von Applikationen für die nötige Sicherheit sorgen.
Hinzu kommt: Eine solche Enterprise-Cloud-Plattform erlaube es den Firmen, Unternehmensanwendungen wie ERP-Systeme zu konsolidieren und kostengünstiger sowie mit weniger Verwaltungsaufwand zu betreiben. Sie unterstütze damit auch Anwendungen und Workloads, welche die Unternehmen aus den genannten Bedenken gegenüber der öffentlichen Cloud weiterhin im eigenen Rechenzentrum betreiben werden. So ist zum Beispiel die Nutanix-Enterprise-Cloud-Platform inklusive dem eigenen Hypervisor für den Betrieb der SAP-Business-Suite auf Basis von SAP NetWeaver von SAP zertifiziert.
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