Storage-Forum 2019: Resümee und Zusammenfassung

Knapp 100 Teilnehmer zählte das Storage-Forum 2019 in Leipzig an den beiden Konferenztagen. Die Anwesenden erlebten ein interessantes und abwechslungsreiches Konferenzprogramm. Die Community-Veranstaltung hat sicher noch Entwicklungspotenzial, darf aber ein positives Resümee ziehen. So sehen wir es auch in unserem Fazit.

Karl Fröhlich auf dem Storage-Forum 2019 in LeipzigKarl Fröhlich auf dem Storage-Forum 2019 in Leipzig

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Mit dem Storage-Forum ging am 28. und 29. November in Leipzig die zweite neue Storage-Konferenz an den Start. Während wir die Storage2Day in Heidelberg als klassische Konferenz sehen, ist das Storage-Forum vor allem als Community-Veranstaltung gedacht. Das hat mit Abstrichen gut geklappt – auf die Details komme ich gleich noch zurück.

Ich war an beiden Veranstaltungen nah dran, vergleichen würde ich die beiden Events aber nicht. Jeder hat seinen eigenen Ansatz, der eine findet westlich, der andere östlich in Deutschland statt, hier der bedeutendste IT-Fachverlag, dort ein kleines Insider-Team mit Guerilla-Marketing. Dafür möchte ich sagen, hat es gut geklappt. Von den insgesamt knapp 120 erwartenden Teilnehmern, waren über beide Tage rund 100 auch tatsächlich anwesend. Die No-Show-Rate viel geringer aus, als gedacht. Allerdings waren wohl einige Besucher dabei, die »nur« an einem Tag kamen und nicht an beiden. Gefühlsmäßig hätte ich gesagt, der erste Tag war stärker besucht als der Zweite.

Gelohnt hätte sich der Besuch auf jeden Fall. Die Teilnehmer, mit denen ich sprechen konnte zogen jedenfalls ein zufriedenes Fazit.

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Storage-Forum: Abwechslungsreiches Konferenzprogramm

Auf dem Storage-Forum 2019: Kerstin Mende-Stief, Wolfgang Stief und Karl Fröhlich (v.re.) (Bild: speicherguide.de).Auf dem Storage-Forum 2019: Kerstin Mende-Stief, Wolfgang Stief und Karl Fröhlich (v.re.). Das Vortragsprogramm deckte ein breites Spektrum an aktuellen Themen ab. Dazu gehörte unter anderem Peter Buschman, Product Owner Storage bei booking.com, der unter der Überschrift »Operation Unthinkable« beschrieb, wie er mit seinem Team eine komplett eigene Storage-Lösung entwickelte. Ich bin ja grundsätzlich gegen englische Vorträge, trotzdem war dieser einer der Highlights. Vor allem, weil es schon schier unglaublich ist, dass eine Geschäftsleitung seiner IT-Abteilung ausreichend Zeit und Mittel einräumt für hauseigenes Tüfteln. Herausgekommen ist nach zwei Jahren ein konkurrenzlos günstiger und leistungsfähiger Storage-Brocken: oben Software-defined, unten NVMe im Server von der Stange.

Fast banal, aber unglaublich wichtig: Florian Heigl, Gründer und CEO von deepthink, plädiert für ein regelmäßiges Reporting und Kommunikation von der IT an die Geschäftsleitung. Nur so werden Anforderungen und nötige Budgets nachvollziehbar. Wer heute seinen Chefs mitteilt, der Speicher ist voll, wir müssen neuen kaufen, erntet meist Unverständnis. Da sich so etwas aber ankündigt, ist es viel hilfreicher, zum Beispiel ein halbes Jahr zuvor mitzuteilen, dass, sofern das aktuelle Wachstum anhält, der Speicher knapp werden könnte und mit einer möglichen Order zu rechnen sei. So verpackt man das Wachstum als etwas positives – »hey, wir entwickeln uns gut« – und gibt den Daten einen wirtschaftlichen und für das Management nachvollziehbaren Wert. Klingt selbstverständlich, scheint in der Praxis aber eher die Ausnahme.

Nennenswert sind auch das flammende Plädoyer für Tape von Josef Weingand, Business Development Leader DACH bei IBM und der, auf technisch höchsten Niveau gehaltene, Ausblick in die Tape-Zukunft von Anne Ingenhaag, Sales Manager DACH bei Fujifilm Recording Media.

Mit dem Anwenderbericht von Dr.-Ing. Michael Kluge von der TU Dresden, fand die Konferenz einen würdigen Abschluss: Für Big-Data- und Machine-Learning-Szenarien baute das Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) die Uni eine neue 13 PByte starke Hochleistungs-Speicherlandschaft auf. Zusammen mit NEC-Systemen und dem hybriden Dateisystem von Quobyte schafft man mit NVMe-Storage eine Bandbreite von 2 TByte/s sowie für das »Warm Archive« bis zu 50 GByte/s. Quobyte-CTO Dr. Felix Hupfeldt ging als Co-Redner hier noch etwas mehr ins Detail.

Storage-Forum: Networking noch nicht von allen verstanden

Als Community-Veranstaltung sollte das Storage-Forum den fachlichen Austausch fördern. Das heißt, »fachsimpeln bis der Arzt kommt«. Das hat unter den ITlern schon gut funktioniert, wobei es auch hier einige gab, die ihren Sitzplatz selbst in den Pausen kaum verlassen haben. Bei den Ausstellern war wieder einmal auffällig, dass die sich vor allem mit sich selbst beschäftigen. Um es mal direkt zu formulieren, »es ist nicht nötig, seinen Tisch zu bewachen. Geht dort hin, wo die Leute sind.« Ganz ehrlich, auch würde ich es meinen Leuten verbieten, zusammen an einem Tisch zu speisen! »Teilt Euch auf, lernt neue Leute kennen, mischt Euch unter das Volk!«

Eventpalast: Coole Location, aber…

Der coole Eventpalast, Sie sehen es auf den Bildern, war als Location mal etwas anderes. Das war Fluch und Segen in einem. Er kam gut an, weil es mal etwas anderes war. Im Grunde handelt es sich aber um eine Party-Location. Im großen Saal hat es zu stark gehallt, ich fand das schon störend. Am zweiten Tag haben es die Techniker etwas besser in den Griff bekommen. Die runde Aufteilung hatte einen gewissen Charme, der große Abstand zwischen Publikum und Redner war aber nicht diskussionsfördernd. Um den Saal herum, gab es eine Art Rundlauf, der für die Ausstellung und das Catering genutzt. Das fand ich grundsätzlich gut, es gab aber auch einige dunklere Ecken und ich könnte mir vorstellen, dass nicht alle Aussteller gleich glücklich waren, mit ihrem Standort.

Auch konnte die Location kein WLAN zur Verfügung stellen, was so im Vorfeld nicht eindeutig kommuniziert wurde. Auch hat es die Verantwortlichen vor Ort scheinbar überrascht, dass jeder Aussteller nach einem Stromanschluss fragte. War zwar bestellt, wurde aber nicht entsprechend umgesetzt. Dies sorgte zunächst für Verwirrung und auch für eine Verzögerung.

Leipzig hat als Standort großes Lob erhalten. Die anwesenden Teilnehmer waren mit der Wahl zufrieden, zumal sich das Einzugsgebiet auf Dresden, Halle, Chemnitz und selbst bis Berlin ausgedehnt hatte.

Storage-Forum 2019: Fazit der Redaktion

Auf das Storage-Forum 2019 lässt sich definitiv aufbauen. Die Veranstaltung wollte anders sein und das ist ihr gelungen. Die Vorträge haben mir manchen Impuls gegeben. Ein Großteil wurde aufgezeichnet, sobald die Videos zur Verfügung stehen, bringen wir sie natürlich hier auf speicherguide.de.

Ich durfte einige interessante Leute kennenlernen, auf Anwender- wie auch auf Anbieterseite. Ausstellern, die denken, sie hätten zu wenige Teilnehmer kennengelernt, sollten sich selbst hinterfragen. Auf einer Anwenderkonferenz klebt man nicht auf seinem Sessel und wartet bis jemand vorbeikommt. Wie schon gesagt lautet die Devise, kommen Sie mit den Leuten ins Gespräch.

So geht’s weiter: Das Storage-Forum switcht ins Frühjahr. Da es für 2020 zu kurzfristig ist, wird es 2021 weitergehen. Die Chance, dass es wieder Leipzig wird ist groß, auf jeden Fall bleibt die Veranstaltung im Osten Deutschlands.

Sollte der Eventpalast eine zweite Chance erhalten, sicherlich in einer anderen Aufteilung. Die Agenda muss nächstes Mal deutlich früher finalisiert werden.

Für 2020 wird über kürzere Formate nachgedacht, wie zum Beispiel Business-Breakfasts, Kamingespräche und After-Work-Workshops. Da werden wir uns sicher auch einbringen.

Schreibt uns Eure Wünsche, Anregungen und Vorstellungen gerne unten in die Kommentare. Freuen würden wir uns auch über Kommentare zum Storage-Forum 2019.

Und: Die Community muss so eine Veranstaltung natürlich auch selbst fördern! Das heißt, teilen, liken und besuchen!

Spontanes Video-Resümee SpeicherStief und SpeicherKerstin

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