Roboter erobern den Mittelstand

Robotik

Fast die Hälfte der deutschen Mittelständler (46%) plant, sich Roboter ins Haus zu holen, 14 Prozent haben sogar schon welche. fruitcore robotics hat mehr als 1.000 deutsche Fach- und Führungskräfte, die in Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeiter:innen vor allem manuelle Arbeit verrichten, planen oder beaufsichtigen, befragt, wie sie zu dieser Entwicklung stehen.

Grundtenor: Positive Erwartungen überwiegen. Bislang hätten vor allem Bürojobs von der Digitalisierung profitiert, so die Mehrheit der Befragten (63%), und so sei es nun „höchste Zeit“, dass auch die eigene Abteilung priorisiert würde (66%). Roboter könnten laut fast zwei Drittel ein guter Einstieg in die Digitalisierung und Automatisierung sein. Viele Fachkräfte erhoffen sich ganz praktische Verbesserungen im Alltag, zum Beispiel eine Verringerung der repetitiven Tätigkeiten, Qualitätsverbesserungen oder die Aussicht, weniger mit gefährlichen Substanzen arbeiten zu müssen. Auch eine Aufwertung des eigenen Arbeitsplatzes können sich einige vorstellen: Fast ein Drittel sagt, ihr Job würde interessanter werden (27%) und sie würden Stolz empfinden, mit High Tech zu arbeiten (26%). Die fruitcore-Umfrage liefert Arbeitgebern Hinweise, welche Begleitmaßnahmen sich die Belegschaft bei der Einführung von Robotern wünscht, und hält auch Erkenntnisse für die Politik bereit. 

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„Jeder kennt die großen Industrieroboter, die Autos oder anderes schweres Gerät an Fertigungsstraßen montieren. Inzwischen gibt es aber auch eine neue Generation von Robotern, die kleiner, digitaler, vernetzter und auch für kleine und mittlere Unternehmen erschwinglich ist. Weil diese neuen ‚Digital Robots‘ zudem sehr einfach in Betrieb genommen und ohne Vorkenntnisse bedient werden können, halten sie nun im Mittelstand Einzug“, so Jens Riegger, CEO und Co-Founder von fruitcore robotics. „Wir waren ein wenig nervös, als wir unsere Studie ins Feld geschickt haben – zu oft schon hat man gehört, dass die Angst von Mitarbeiter:innen, durch Roboter ersetzt zu werden, eine Modernisierung verhindert. Unsere Umfrage zeigt: Ja, es gibt Sorgen, aber die Hoffnungen überwiegen bei weitem. Die Fach- und Führungskräfte im deutschen Mittelstand haben verstanden, dass Digitalisierung und Automatisierung zentral sind, um zukunftsfähig zu sein.“ 

Sorgen – und Möglichkeiten, diese zu adressieren

Den neuen Roboterkollegen sehen nicht alle Mitarbeiter:innen mit positiven Gefühlen entgegen: Ein Fünftel gab an, sich im Falle einer Einführung überflüssig zu fühlen, 15 Prozent „überfordert“ und 13 Prozent hätten schlicht Angst vor den Neuerungen. Produktionsleiter:innen gaben zudem an, die Komplexität bei der Arbeit mit Robotern zu fürchten (24%). Diese Sorgen muss das Management ernst nehmen. Begleitmaßnahmen können den Wandel erleichtern: Am wichtigsten sind den Befragten Trainings und Upskilling-Programme, die sie für die Arbeit mit Robotern befähigen (34%). 

Auch organisatorische Dinge und eine gute Planung sind zentral: Fast ein Drittel (32%) sagt, dass kein:e Mitarbeiter:in ausschließlich mit Robotern arbeiten sollte. Zudem wünschen sich viele eine Mitsprache dabei, welche Aufgaben an Roboter übergeben werden, und welche nicht (29%). Etwa ein Drittel (27%) gab an, durch die Arbeit mit Robotern mehr Zeit für höherwertige Aufgaben zu haben – und wünscht sich dementsprechend eine gute Planung, welche neuen Aufgaben auf sie zukommen werden. 

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Fach- und Führungskräfte in Firmen, die schon Roboter im Einsatz haben, weisen überdurchschnittlich oft darauf hin, dass auch die klare Aussicht auf Gehaltssprünge bei der Übernahme qualitativ höherwertiger Aufgaben (35% vs 28% Durchschnitt) oder die Aussicht auf eine Vier-Tage-Woche (37% vs 29% Durchschnitt) attraktive Begleitmaßnahmen sein können.

Hoffnungen – und der Weg, diese zu realisieren

Fach- und Führungskräfte verbinden mit der möglichen Einführung von Robotern Hoffnungen für den Betrieb sowie den eigenen Arbeitsplatz. Prozesse in Unternehmen könnten mit Robotern schneller ablaufen (65%), die Produktivität (62%) und Qualität (61%) würden sich erhöhen, Roboter würden einen Wettbewerbsvorteil darstellen (60%) und vielleicht auch eine Lösung für das Problem des Fachkräftemangels (57%). Letzteres ist immer noch immens, drei Viertel (74%) der Befragten gaben an, dass ihre Betriebe nur schwer oder nur nach sehr langer Zeit qualifizierte Kräfte finden würden. Zudem könnten Roboter die Arbeitsumgebung sicherer machen (62%) und Arbeiter:innen von repetitiven (63%) und unergonomischen (59%) Aufgaben befreien. 

Um die erhofften Vorteile zu realisieren, sollten Mittelständler das Potenzial der Digital Robots voll ausschöpfen. Laut der befragten Produktionsleiter:innen haben ein Drittel der Betriebe das auch vor: 33 Prozent würden die Roboter-Daten auswerten, um Leistung und Langlebigkeit zu verbessern, 31 Prozent würden sie mit der Cloud verbinden, um immer mit den aktuellen Updates zu arbeiten (28% würden das aus Sicherheitsbedenken nicht tun) und mehr als ein Viertel (28%) nimmt sich zudem vor, auch die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz im Zusammenhang mit Robotern zu erforschen. 

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Politische Schützenhilfe – was sich Fach- und Führungskräfte wünschen

„Digital Robots können sich im Durchschnitt schon innerhalb von sechs Monaten amortisieren“, so Patrick Heimburger, CRO (Chief Revenue Officer) und Co-Founder von fruitcore robotics. „Sie werden sich deshalb in vielen Bereichen der Wirtschaft verbreiten. Eine Digitalisierung und Automatisierung in der Breite stellen einen nicht zu unterschätzenden Wandel dar. Wir haben Fachkräfte deshalb auch gefragt, wie die Politik diesen Wandel begleiten könnte. Auch hier sprechen sich die meisten für bessere Bildungspakete aus, die aus meiner Sicht vor allem auch in allen technischen Ausbildungen Sinn machen.“

Schulen und weiterführende Bildungseinrichtungen sollten besser technische Programme anbieten, um die Gesellschaft besser auf eine Roboterautomatisierung in der Breite vorzubereiten, sagen 41 Prozent der Befragten. Mehr als ein Drittel (37%) wünscht sich Anreize für Privatunternehmen, eine bessere Ausbildung für den Wandel anzubieten. Genau ein Drittel würde sich zudem besser fühlen, gäbe es ein Bedingungsloses Grundeinkommen als „Sicherheitsnetz“, und ein Viertel halten eine Robotersteuer für eine gute Idee, die gegebenenfalls reduzierte Einkommenssteuerbeiträge kompensieren könnte. 

Methodik

fruitcore robotics beauftragte die Marktforscher von Sapio Research mit der Befragung von Fach- und Führungskräften in Deutschland und Italien. 1005 Fach- und Führungskräfte aus Deutschland und 500 aus Italien nahmen an der Umfrage teil. Die Auswahl fokussierte sich auf Fach- und Führungskräfte, die nicht vorwiegend im Büro arbeiten, sondern v.a. manuelle Arbeit verrichten oder manuelle Arbeit planen und/oder beaufsichtigen. Bei mehr als 30 Prozent der Befragten in Deutschland (322 Personen) und etwas weniger als die Hälfte (214 Personen) in Italien handelt es sich um Produktionsleiter:innen. Die Umfrage wurde Anfang April 2022 durchgeführt.

www.fruitcore-robotics.com

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