Mit der fortschreitenden Vernetzung der Arbeitswelt und dem daraus resultierenden wachsenden Ausbau der IT-Infrastruktur werden IT-Dienstleister vermehrt mit digitalen Risiken und auch IT-Schadenfällen konfrontiert. Diese können schnell auftreten, hohe Kosten verursachen und zum Teil existenzbedrohend werden.
Ob Datenverlust durch Servermigration, Programmierfehler oder fehlerhafte Hardware – die wahrgenommenen Ursachen bei IT-Schadenfällen sind breit. Da viele Unternehmen digitale Risiken rein mit technischen Fehlern in Verbindung bringen, lautet ein weit verbreiteter Mythos: „Hauptursache für IT-Schadenfälle sind Fehler an Hard- und Software.“
Marc Thamm, Underwriting Manager Technology, Media & Communications beim Spezialversicherer Hiscox, tritt dieser Meinung entschieden entgegen: „Obwohl laut Hiscox IT-Umfrage den meisten IT-Unternehmen Risiken wie Datenverlust, Hacking oder Programmierfehler als Erstes in den Sinn kommen, sind laut Hiscox Schadenstatistik die Ursache Nummer 1 für IT-Schadenfälle Verzögerungsschäden. Diese resultieren unter anderem durch mangelnde Absprachen zwischen IT-Dienstleister und Auftraggeber, menschliche Fehler oder Unvorhersehbarkeiten des Geschäftsalltags, wie wenn etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter plötzlich krankheitsbedingt ausfallen. Auch angesichts der hohen Kosten, mit denen IT-Dienstleister in ihrem Daily Business selbst bei kleinen Fehlern rechnen müssen, erstaunt es, dass immer noch einige Unternehmen keine IT-Versicherung abgeschlossen haben.“
Nicht zu verwechseln mit IT-Risiken sind Cyber-Risiken: Während IT-Risiken in der Regel aus Fehlern und Komplikationen bei der Erbringung von IT-Dienstleistungen entstehen, versteht man unter Cyber-Risiken Attacken auf ein IT-System oder unverschuldeten Datenverlust beispielsweise durch Hackerangriffe.