Obwohl der Druck auf Unternehmen steigt, ihre ESG-Performance zu verbessern, sieht nur ein Drittel der Führungskräfte Technologie als Wegbereiter für nachhaltigere Geschäftspraktik.
Eine heute von Ricoh Europe veröffentlichte Studie zeigt, dass die Mehrheit der Unternehmen in Europa (56 %) Schwierigkeiten hat, in umweltfreundliche Maßnahmen zu investieren, weil andere Geschäftsbelange als dringlicher angesehen werden. 67 Prozent der Befragten geben an, ihre Investitionen im Bereich der Digitalisierung unverändert beizubehalten oder sogar zu erhöhen, erkennen jedoch nicht, dass sich die Verbesserung der IT-Infrastruktur auch positiv auf die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele auswirkt. Mehr als zwei Drittel (67 %) der Wirtschaftsführer sind der Meinung, dass auch Unternehmen eine Verantwortung haben, proaktiv auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu reagieren.
Die Ergebnisse der Studie, die von Opinion Matters durchgeführt wurde und bei der 1.500 Entscheidungsträger in ganz Europa befragt wurden, deuten darauf hin, dass europäische Unternehmen den Druck von Investoren, Kunden und Regierungen spüren, ihre Leistung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) im Zuge der Pandemie zu verbessern. Weitere Umfragen von Ricoh Europe ergaben, dass 60 Prozent der Arbeitnehmer von ihrem Arbeitgeber erwarten, dass sich das Unternehmen bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme einbringt. Auch die Europäische Union hat bereits verschiedene Initiativen, wie den European Green Deal und die Corporate Sustainability Reporting Directive, die für Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern eine nichtfinanzielle Berichtspflicht festlegt, zur Bewältigung dieser Probleme eingeführt.
Obwohl den Führungskräften bewusst ist, dass sie mehr tun müssen, haben nur 24 Prozent der Unternehmen in den letzten 18 Monaten ihre Investitionen in Nachhaltigkeitsaktivitäten erhöht, was natürlich auch der schwierigen wirtschaftlichen Situation aufgrund der Pandemie geschuldet ist. Die digitale Transformation, die in dieser Zeit stark vorangetrieben wurde, hilft Unternehmen aber auch dabei, ihre ESG-Ziele zu erreichen und die für eine effektive Messung erforderlichen Daten zu sammeln. Diese Erkenntnis ist noch nicht in allen Führungsetagen angekommen, denn nur 34 Prozent der Führungskräfte nehmen Technologie als Wegbereiter für nachhaltige Geschäftspraktiken wahr. Die Mehrheit (71 %) glaubt nicht, dass die digitale Transformation ihnen helfen kann, die langfristigen Nachhaltigkeitsziele ihres Unternehmens zu erreichen.
Für Führungskräfte ist die Verbesserung der IT-Infrastruktur eine weniger geeignete Maßnahme um die Reduzierung der Umweltbelastung eines Unternehmens voranzutreiben. Allerdings hat fast die Hälfte aller Organisationen Cloud-Technologien (45 %), hybrides Arbeiten (45 %) und Big-Data-Lösungen (42 %) eingeführt – allesamt Lösungen, die die Energieeffizienz der Unternehmen verbessern, die relevanten Daten für die ESG-Berichterstattung effektiv erfassen und bereitstellen sowie die globale Zusammenarbeit fördern.
David Mills, CEO von Ricoh Europe, erklärt: „Unternehmen wissen, dass sie mehr tun müssen, um ihre ESG-Performance und -Berichterstattung zu verbessern, aber es ist schwieriger denn je, die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Eine zusätzliche Belastung stellen die neuen gesetzlichen Vorgaben dar, die sich noch im Entwurfsstadium befinden, sodass fehlende Informationen Investitionen behindern. Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass sich wirtschaftlicher und ökologischer Erfolg nicht gegenseitig ausschließen. Führungskräfte können ohne Bedenken in die digitale Transformation investieren, da diese nicht nur zum wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch wesentlich zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beiträgt. Diese Investitionen ermöglichen weiterführende Kompetenzen im Bereich der Datensammlung und -analyse, die bei Inkrafttreten neuer Vorschriften zur Berichterstattung von großer Bedeutung sein werden. Somit trägt die Digitalisierung gleich in zwei Bereichen zur Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens bei.“
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