Die meisten Unternehmen nutzen heute mehrere Cloud-Dienste, damit ihnen die besten Lösungen für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle und Szenarien zur Verfügung stehen. Dadurch entstehen komplexe Umgebungen, deren Verwaltung aufwändig ist.
Um den vollen Nutzen aus der Cloud-Vielfalt zu ziehen, müssen Unternehmen konsistente Infrastrukturen mit einem einheitlichen Management aufbauen.
Aus den meisten Unternehmen ist die Cloud nicht mehr wegzudenken und hat in vielen Fällen auch eine Modernisierung lokaler Infrastrukturen angestoßen. Weil Unternehmen ihre IT-Services OnPremises genauso flexibel bereitstellen wollen, wie sie das aus der Public Cloud kennen, haben sie neue Lösungen eingeführt und Private Clouds aufgebaut. Diese hybriden Cloud-Umgebungen sind allerdings oft komplex und nur schwer zu verwalten, weil nicht nur ein Public-Cloud-Anbieter zum Einsatz kommt, sondern mehrere.
Laut Zahlen der Marktforscher von IDC nutzen 93 Prozent der Unternehmen zwei oder mehr Clouds für ihre Workloads. Dass Unternehmen sich nicht auf nur einen Public-Cloud-Service verlassen wollen, unterstreicht wiederum die Studie „The Cloud Complexity Imperativ“ von Dell Technologies, der zufolge vier von fünf Unternehmen bereits Infrastrukturdienste von mehreren Cloud Service Providern beziehen – Tendenz steigend. 15 Prozent setzen sogar auf mehr als drei Anbieter, wobei sich dieser Anteil in den kommenden drei Jahren verdoppeln soll.
Die Gründe, ähnliche Cloud-Dienste von unterschiedlichen Anbietern zu beziehen, sind vielfältig. Zunächst mal sind die Dienste nicht identisch und haben jeweils eigene Stärken und Schwächen, weshalb sich Unternehmen die am besten geeigneten für ihre Anforderungen heraussuchen wollen – Compute-Power bei einem Anbieter, Speicherplatz bei einem anderen zum Beispiel. Oft haben sie auch sehr spezifische Anwendungen, die Cloud-Dienste mit bestimmten Eigenschaften erfordern oder für die einige Provider optimierte Services bereitstellen. Mehrere Cloud-Dienste parallel zu nutzen, hilft ihnen also dabei, Best-ofBreed-Ansätze zu verfolgen.
Darüber hinaus machen sich Unternehmen mit mehreren Cloud-Anbietern unabhängig von einzelnen Diensten. Sie können flexibler auf Ausfälle, Preisänderungen oder Veränderungen an Funktionen reagieren. Oft resultiert die Cloud-Vielfalt aber auch schlicht daher, dass Unternehmen den globalen Cloud-Strategien eines Mutterkonzerns entsprechen müssen, für einige lokale Anforderungen jedoch auch andere Clouds nutzen können.
Cloud-Komplexität überfordert Unternehmen
Mit der Multi- oder Hybrid Cloud entstehen für Unternehmen schnell Umgebungen, die wegen unterschiedlicher Technologien, Schnittstellen und Verwaltungstools nur schwer zu beherrschen sind. Der Administrationsaufwand wird größer, die Kosten steigen und auch das Risiko von Fehlkonfigurationen nimmt zu, weil keine einheitlichen Arbeitsabläufe und Managementtools existieren.
Den Unternehmen sind diese Probleme durchaus bewusst, weshalb sie nach konsistenten Infrastrukturen und einem einheitlichen Management streben. Noch sind sie allerdings weit davon entfernt, diese Ziele zu erreichen: Fast alle Befragten (95%) in der Dell-Technologies-Studie halten ihre Cloud-Umgebung für zu fragmentiert, und fast drei Viertel (73%) nutzen mindestens vier Managementtools, um sie zu verwalten. Lediglich 5% geben an, dass sie ihre Cloud-Management-Lösungen konsolidiert haben und nicht nur für die Verwaltung der Public Cloud, sondern auch der Private Cloud einsetzen.
Von einer solchen Vereinheitlichung versprechen sich Unternehmen einen effizienteren und stressfreieren IT-Betrieb sowie Verbesserungen bei der IT-Sicherheit. Fast sieben von zehn Unternehmen gehen zudem davon aus, dass ein konsistentes Management für die Cloud und die On-Premises-Infrastruktur ihre Gesamtkosten um durchschnittlich 19 Prozent senken kann. 76 Prozent rechnen zudem mit einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen der IT-Abteilung und den einzelnen Geschäftsbereichen – was zeigt, das Unternehmen das große Ganze im Blick haben und nicht nur technische Vorteile und Kostensenkungen erreichen wollen.
Unternehmen holen sich externe Hilfe für Cloud-Projekte
Bereits bei der Modernisierung ihrer lokalen Infrastrukturen müssen Unternehmen darauf achten, auf Lösungen zu setzen, die ein einheitliches Management bieten und über APIs und eine entsprechende Middleware eine reibungslose Migration von Workloads erlauben – auch in die Public Cloud. Eine flexible Orchestrierungslösung stellt dann sicher, dass Anwendungen und Services dort bereitgestellt werden können, wo ihre Anforderungen am besten erfüllt werden, unabhängig davon, ob das im Rechenzentrum, in der Cloud oder an der Edge ist.
Fast alle Unternehmen, auch das zeigt die Umfrage von Dell Technologies, gehen diese Herausforderung nicht allein an: 91 Prozent setzen auf externe Unterstützung durch IT-Hersteller, Systemintegratoren oder Value-Added Reseller, die Erfahrung mit Cloud-Infrastruktur-Projekten haben. Dass firmenintern nicht genug Personal verfügbar ist (21%) oder das notwendige Wissen fehlt (21%), spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es den Unternehmen darum, Zeit zu sparen (57%), um die Vorteile eines konsistenten Managements schneller nutzen zu können. Denn während Unternehmen mit einem konsistenten Management der Umfrage zufolge beispielsweise Workloads in wenigen Tagen, teils sogar in Stunden migrieren, benötigen Unternehmen ohne konsistentes Management dafür oft eine oder mehrere Wochen, manchmal sogar Monate.
Und noch eine spannende Erkenntnis hält die Studie von Dell Technologies bereit: 47 Prozent der Unternehmen engagieren vor allem deshalb externe Partner für ihre Cloud-Infrastruktur-Projekte, weil sie festgestellt haben, dass dies weniger Kosten verursacht, als alles in Eigenregie zu stemmen.