Die digitale Transformation ist in aller Munde. IT-Umgebungen verändern sich rasend schnell. Es war daher noch nie wichtiger für Unternehmen, flexibel zuverlässige Anwendungen bereitzustellen und Agilität zu erreichen. Für die notwendige Transformation der IT-Strukturen bietet sich die Kombination von Skalierungsframeworks und DevOps-Ansätzen an.
Dirk Hedderich, Chief Technologist bei Micro Focus, zeigt, wie Unternehmen mit dem beliebten Skalierungsansatz Scaled Agile Frameworks (SAFe) in Kombination mit DevOps-Praktiken Prozesse optimieren, Kosten reduzieren und Mitarbeiter entlasten können.
Der SAFe-Skalierungsansatz bietet Unternehmen die Möglichkeit, einfach eine agile IT-Umgebung zu schaffen. Ein agiles Skalierungsframework reicht jedoch nicht aus, um bei dem voranschreitenden Tempo der digitalen Transformation Schritt zu halten. Da sich die verschiedenen Frameworks kontinuierlich weiterentwickeln, müssen Unternehmen ihre IT-Umgebungen und genutzten IT-Modelle ebenfalls stetig anpassen und zukunftsfähig halten. Um für das digitale Zeitalter von Beginn an gut aufgestellt zu sein, lohnt es sich für sie daher bei der Implementierung von neuen Skalierungsframeworks auch auf DevOps-Modelle zurückzugreifen, um ihre Entwicklungsteams bestmöglich zu unterstützen.
Eine Software Factory spart Zeit, Kosten und Nerven
Vor allem große, aber auch kleine Unternehmen profitieren vom Rückgriff auf eine Software Factory. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, der auf verschiedenen Komponenten basiert und somit viele Dinge vereint. Darunter fallen unter anderem integrierte Softwaretools, Dienste und Prozesse, die IT-Teams das Leben erleichtern. Planung, Entwicklung, Betrieb und Verwaltung von zahlreichen Anwendungen wird somit signifikant vereinfacht. Lösungen sind nach dem SAFe-Ansatz Produkte, Services oder ganze Systeme, die Kunden bereitgestellt werden. Eine Software Factory ermöglicht es den Teams, sich schneller an sich ändernde Geschäftsanforderungen anzupassen und die Anlauf- und Einführungszeiten zu verkürzen. Darüber hinaus trägt sie dazu bei, die kognitive Belastung der Entwicklungsteams zu verringern und Prozesse effizienter zu gestalten. So bietet der Ansatz die Möglichkeit, die genutzten Tools und Werkzeuge der Entwicklungsteams zu standardisieren. Greifen alle auf die gleichen Tools zurück, reduziert sich die Anzahl der benötigten Integrationen und Synchronisationen in diesem Bereich. Dadurch können Kosten gespart, Komplexität verringert und Mitarbeiter entlastet werden. Für möglichst viel Agilität empfiehlt es sich für Unternehmen, den Software-Factory-Ansatz in ihrem SAFe mit DevOps-Praktiken abzurunden. Dabei gibt es unterschiedliche DevOps-Modelle, die verschiedene Vorzüge und Möglichkeiten bieten.
Das DevOps Evolution Model
Das DevOps Evolution Model verfolgt den „Shift-Left“-Ansatz. Verschiedene Aufgaben, die normalerweise am Ende eines Entwicklungszyklus erledigt werden, verschieben sich dabei in den aktiven Entwicklungsprozess – wenn man den Prozess visualisiert, demnach nach „links“, an einen früheren Zeitpunkt in der Entwicklungskette. Dazu gehören verschiedene Tests, Sicherheitsscans, Audits, Dokumentationen, Compliance Checks oder auch Rechtsfragen im Bereich Open Source. Werden diese Aufgaben nach links geschoben, erhöht sich zum einen die Qualität der Lösungen und Anwendungen, zum anderen werden Schwachstellen schneller behoben. Der „Shift-Left“-Ansatz führt zu mehr Releases und beschleunigt die Reaktionszeit auf Sicherheitsrisiken oder andere Schwachstellen.
Das CI/CD Pipeline Model
Bei dem Continuous Integration/Continuous Delivery Model steht die gesamte Pipeline im Fokus. Alle Beteiligten (Entwicklung, Integration, Deployment, etc.) arbeiten zunächst zusammen, um einen Überblick über den gesamten Prozess zu erhalten. Dabei visualisieren Knoten und Verbindungen die einzelnen Komponenten der Pipeline. So kann sichergestellt werden, dass alle Beteiligten die gleichen Vorstellungen bezüglich des Ablaufs haben und keinen Schritt vergessen. Dieser interdisziplinäre Austausch ermöglicht es, nicht nur punktuelle Verbesserungen durchzuführen, sondern den gesamten Prozess im Auge zu behalten und nur Veränderungen vorzunehmen, die die Pipeline ganzheitlich effektiv unterstützen. Mit Hilfe dieses Modells können nicht nur Schwachstellen schneller erkannt und behoben werden, sondern auch Prozesse beschleunigt und qualitativ verbessert werden. Folglich werden keine Altlasten angehäuft.
Aller Anfang ist schwer
Die Umstellung auf neue Modelle und agile Methoden ist vor allem für große Unternehmen nicht einfach. Deswegen ist der Rückgriff auf SAFe hilfreich. Das Framework führt zu einer einheitlichen Arbeitsweise bei allen Beteiligten und schafft Transparenz, die eine bessere Zusammenarbeit unterstützt und gleichzeitig eine agile Arbeitsweise ermöglicht. So kann schnell auf Herausforderungen reagiert werden. Fortschrittliche DevOps-Modelle in Kombination mit einem Software-Factory-Ansatz ergänzen die Vorzüge des SAFes. So kann eine optimale Umgebung bereitgestellt werden, die für eine schnelle Entwicklung von zuverlässigen Anwendungen benötigt wird.