Der neue Mobilfunk- und Datenstandard 5G soll spätestens ab dem September auf dem Messegelände in Hannover einsatzbereit sein. Dabei wird auch ein ergänzendes «Campusnetz» angeboten.
Dieses eigene Teilnetz soll für besondere Anwendungen etwa aus Robotik, Mobilität, Logistik oder Gesundheitstechnologien in den Ausstellungen genutzt werden. Daneben bekommt das Gelände laut Messechef Jochen Köckler einen Anschluss ans öffentliche 5G-Netz.
«Die Übertragung wird schneller und sicherer», sagte der Manager am Dienstag. «Ab September sind wir bereit.» Die Gesamtinvestitionen sollen sich auf rund 11 Millionen Euro belaufen. Die Deutsche Telekom ist für die allgemeine Ausstattung zuständig. «Wir bauen zunächst die fünf großen Hallen aus, danach das Außengelände», sagte der Chef der deutschen Geschäftskunden-Sparte, Hagen Rickmann. 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Das gesonderte industrielle «Campusnetz» plant Siemens in einer Halle. Laut Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) steuert das Land drei Millionen Euro bei.
Das öffentliche 5G-Netz wird derzeit ausgebaut, zuvor konnten Firmen oder Forschungseinrichtungen bereits eigene «Campusnetze» aufbauen. Mit der Technik lassen sich beispielsweise Maschinen vernetzen. Die Funksignale werden dabei nur lokal in einer Fabrik, einer Lagerhalle oder auf einem Feld gesendet. Auch bei Daimler, Audi, BASF oder beim Hamburger Hafen sind solche «Campusnetze» schon installiert.
2019 versteigerte die Bundesnetzagentur nicht das komplette Spektrum bestimmter Frequenzen, sondern reservierte einen Teil für Firmen, die direkt über ihr Netz verfügen wollen. Sie haben darin die Datenhoheit und sind nicht mehr von einem einzigen Dienstleister abhängig.
dpa