In Zeiten von einem größeren Bewusstsein in Sachen Klima- und Umweltschutz sollten auch Unternehmen nicht zurückstehen und mithilfe von IT-Remarketing eine grüne IT-Strategie verfolgen. In diesem Prozess liegt nämlich nicht nur das Potenzial, das Image des Unternehmens zu verbessern, sondern auch die Chance, Einsparungen vorzunehmen.
Zudem gilt es, den Erwartungen der nächsten Generation gerecht zu werden. Denn das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist dort besonders ausgeprägt.
IT nachhaltig gestalten
Das IT-Remarketing ist Teil von grüner IT. Grüne IT bedeutet, dass sowohl innerhalb des Departments als auch durch die Technologien Ressourcen gespart werden können, etwa wenn durch Telekommunikation Geschäftsreisen – und dadurch Flüge oder Dienstwagen – obsolet werden. Aber auch, wenn aussortierte Hardware nicht einfach eingelagert, sondern Recycling zugeführt wird. Aussortierte Hardware zu lagern hat nämlich gleich mehrere Nachteile: Mitunter entstehen Lagerkosten, die in der Hardware enthaltenen Rohstoffe können nicht entnommen und weiterverarbeitet werden und je länger die Hardware eingelagert ist, umso stärker sinkt ihr Wert. Auch werden immer wieder Geräte verschrottet, die eigentlich noch gebrauchsfähig wären, und wiederum gehen Rohstoffe verloren, die man sonst einsparen könnte. Zusätzlich ist die ordnungsgemäße Löschung von Drittdaten wichtig, denn der Verlust dieser Informationen kann zu hohen Geldstrafen führen. Zusätzlich schadet ein Bekanntwerden von einem solchen Versäumnis dem Image eines Unternehmens.
Der Vorteil bei IT-Remarketing für Unternehmen liegt auf der Hand: der Verkauf der veralteten Hardware an einen IT-Remarketing-Dienstleister lässt zumindest einen Teil der Investitionssumme zurück ins Unternehmen fließen, das Problem des Transportes und der Datenlöschung kann vertrauensvoll in die Hände des Experten gelegt werden. Unnötiger Abfall wird vermieden, Klima und Umwelt werden geschont.
Insbesondere Social & Green IT Unternehmen leisten außerdem einen wertvollen Beitrag in der Gesellschaft. Denn tatsächlich agieren nur zwei deutsche IT-Remarketing Unternehmen als Inklusionsunternehmen und nehmen so den Aspekt sozialer Nachhaltigkeit zusätzlich zu fachgerechtem Recycling und Refurbishing in den Fokus.
Wie funktioniert IT-Remarketing?
Der Prozess des IT-Remarketings wird – wie bereits erwähnt – optimalerweise von einem Dienstleister durchgeführt. Hier die einzelnen Schritte des Prozesses
Beratung und Planung
Die Zusammenarbeit mit dem Experten der Wahl beginnt in der Regel mit einem Beratungsgespräch, das auch eine Bestandsaufnahme beinhaltet. Welche Hardware soll verkauft werden? Wie viele Geräte? Ist die fragliche Hardware überhaupt für ein Recycling geeignet? Meistens sind Laptops, PCs, Smartphones, Tablets, Telefone, Drucker und Monitore die zu entsorgenden Objekte. Sie sind außerdem wegen der verbauten Rohstoffe, wie zum Beispiel Gold, Kupfer, Zinn und Coltan-Erz interessant. Wenn alle grundlegenden Fragen geklärt sind, folgt eine Planungsphase. Es wird ein Projektplan aufgesetzt und der Dienstleister legt ein Angebot für den Ankauf der Hardware vor.
Sicherer Transport
Die Abholung der Hardware wird vom Experten vorgenommen. Es handelt sich nämlich bei der Abholung um einen Sicherheitstransport mit einem speziell ausgestatteten Fahrzeug, das verplombt – also sicherheitsverschlossen – wird und oft zusätzlich GPS-überwacht, um Transportschäden und Datendiebstahl zu verhindern. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um sogenannte Kofferfahrzeuge. Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Planen, die sich leicht von außen aufschlitzen lassen, sind Kofferfahrzeuge äußerst stabil und von außen kaum angreifbar. So abgesichert wird die Hardware ins Logistikzentrum des IT-Remarketeers gebracht.
Inventur und Dokumentation
Ist die Hardware aus dem Transport geladen, beginnt die Erfassung von Gerätetyp, Seriennummer und Zustand. Alle Informationen werden in ein System eingepflegt, bevor die Geräte in den Recyclingprozess gegeben werden. Wichtig ist, dass Datenträger, die noch Informationen enthalten lediglich in Sperrbereichen behandelt werden, die videoüberwacht und zugangsbeschränkt sind.
Zertifizierte Datenlöschung
Für viele Kunden von IT-Remarketing-Spezialisten ist das wohl der wichtigste Schritt. Denn auch wenn man am Computer vielleicht keine relevanten Daten mehr findet, ist das nur ein oberflächlicher Eindruck. Vielmehr tummeln sich auf der Festplatte immer noch einige – unter Umständen sensible – Daten. Diese Restdaten sind sozusagen Überbleibsel von früheren Dateien und können immer noch wiederhergestellt werden. Im IT-Remarketing wird jedoch sichergestellt, dass die Daten unwiederbringlich gelöscht werden. Optimalerweise versucht man die Daten so zu entfernen, dass die Chips nicht beschädigt werden, da sich in ihnen wertvolle Rohstoffe befinden. Bei der zertifizierten Datenlöschung wird dem Unternehmen, welches die Hardware verkauft hat, ein Zertifikat ausgestellt, Festplattentyp, Seriennummer, Größe, Methode der Löschung und Status (war die Löschung erfolgreich?) festgehalten werden. Bestenfalls wird der Löschbericht vom System erstellt und gelangt gar nicht mehr in menschliche Hände. Dieses Zertifikat ist dann ohne Unterschrift gültig. Es kommt aber auch vor, dass der zuständige Techniker eine Unterschrift leistet und somit den Löschvorgang bestätigt. Bei den Zertifikaten gibt es verschiedene Optionen: das Common Criteria Zertifikat ist eine unabhängige Beglaubigung und wird von 26 Staaten akzeptiert. Außerdem kann die Datenlöschung TÜV-geprüft von Statten gehen. Ein weiteres Zertifikat ist das Dekra-Zertifikat, das allerdings den Transport nicht mit abdeckt.
Schreddern
Nicht wiederverwendbare Datenträger werden geschreddert. Der Schredder sollte der DIN 66399, Schutzklasse 3 entsprechen. Die DIN 66399 legt die ordnungsgemäße Vernichtung von Datenträgern fest. Schutzklasse 3 bedeutet, dass es sich bei den enthaltenen Daten um personenbezogene oder sogar geheime Daten handelt. Innerhalb der Schutzklasse 3 werden sieben Schutzstufen unterschieden.
Refurbishment
Nun geht es ans Wiederverwerten. Die gebrauchte Hardware, die sich wiederverwenden lässt, wird gereinigt und in den bestmöglichen Zustand gebracht. Defekte Geräte werden analysiert und wenn möglich auch repariert. Sollte ein defektes Gerät sich als irreparabel herausstellen, kann es nach den WEEE-Richtlinien zerlegt und die Einzelteile können weiterverarbeitet werden. Daraus können dann Geräte gefertigt werden, die so gut wie neu, aber auch grün sind.
Remarketing
Die wiederaufbereiteten bzw. neu zusammengesetzten Geräte werden im Anschluss vom IT-Remarketing Dienstleister verkauft und auf das Produkt gewährt dieser in der Regel eine Garantie. Der Käufer findet auf dem Gerät selbstverständlich keinerlei Daten außer dem neu aufgespielten Betriebssystem, kann den Vorbesitzer nicht herausfinden und hat den Eindruck ein Neugerät in der Hand zu haben.
Auszahlung
Die Auszahlung erfolgt zum im Vertrag festgelegten Zeitpunkt.
Wie finde ich einen passenden IT-Remarketing Dienstleister?
Trotz der finanziellen Vorteile und der Einfachheit, durch IT-Remarketing automatisch nachhaltig und verantwortungsvoll zu handeln, zögern immer wieder Unternehmen, einen Dienstleister in dem Gebiet zu beauftragen. Die Angst vor Datenmissbrauch und davor, an den falschen Anbieter zu gelangen sind anscheinend vorhanden. Auf folgende Punkte kann man allerdings achten, wenn es um die Auswahl des passenden Partners geht.
1. Zunächst eine ganz grundsätzliche Sache: ist der Dienstleister zertifiziert. Ist ein IT-Remarketing Unternehmen gemäß ISO 9001 oder ISO 14001 ausgezeichnet, gilt er als seriös. Alternativ kann man nach Unternehmen Ausschau halten, die von Konzernen wie Microsoft oder Apple autorisiert sind.
2. Welche Erfahrungen bringt das Unternehmen mit? Weitere relevante Informationen finden sich in der Firmengeschichte. Dort werden zum Beispiel Preise und Auszeichnungen erwähnt. Auch vertrauenswürdige Partner sprechen für einen Anbieter. Und auch ein Blick auf Erfahrungsberichte vorheriger Kunden kann sich lohnen.
3. Einen wichtigen Eindruck über das IT-Remarketing Unternehmen gewinnt man auch im Beratungsgespräch. Wird über rechtliche Grundlagen aufgeklärt? Wie transparent wird der Prozess dargelegt? Wenn dort Worte wie DSGVO, Elektro Gesetz oder Kreditwesengesetz fallen, ist das auf jeden Fall ein Pluspunkt. Zusätzlich sollten die Mitarbeiter in dem Unternehmen mit den Grundsätzen der DSGVO vertraut und nach ihren Grundsätzen geschult sein. Das Unternehmen sollte über abschließbare Transportbehälter und IT-Sicherheitstransporter verfügen.
4. Ein weiterer Punkt in dem Prozess ist die Nachverfolgbarkeit. Ein seriöser Anbieter sollte ein Tracking der Hardware ermöglichen, damit der Verkäufer weiß, wo in der Weiterverarbeitung sich seine Geräte gerade befinden.
5. Ein IT-Remarketing, dass es mit den grünen Grundsätzen genau nimmt, sieht von Schrott-Exporten in den globalen Süden ab, recycelt und entsorgt fachgerecht, vermeidet weite Transportstrecken und kann transparent den ökologischen Mehrwert durch IT-Remarketing ausweisen.
6. Soziales Engagement sagt zwar weniger über die fachliche Kompetenz eines Anbieters, dafür aber über das Mindset der Chefetage aus. Denn mit den Produkten aus IT-Remarketing lässt sich Gutes tun wie zum Beispiel die Etablierung von Partnerprogrammen mit sozialen Projekten, in denen Migranten, Flüchtlinge, Langzeitarbeitslose oder Menschen mit Handicap unterstützt werden. Recycelte Geräte können aber auch Bildungsstätten zur Verfügung gestellt werden.
7. Soziale Nachhaltigkeit ist ebenso Teil von nachhaltigem Handeln wie Umweltschutz. Ein Inklusionsunternehmen besetzt 30 bis 50% der Stellen mit Menschen, die ein Handicap haben. Die Arbeitsbedingungen sind für sie die gleichen wie für die Angestellten ohne Handicap.
8. Ein gutes IT-Remarketing Unternehmen sollte im eigenen Haus anfangen, und den Mitarbeitern durch Benefits und Rabatte den Kauf recycelter Hardware ermöglichen.
Durch Hardware-Recycling in eine grüne Zukunft
Ist der richtige Anbieter gefunden, wird der Ballast abgeholt und als Unternehmer ist man gleich mehrere Sorgen auf einmal los. Zusätzlich verbessert sich die Umweltbilanz der Firma mit einem Schlag, was für das Firmenimage positiv genutzt werden kann. Und das Beste: einen Nachteil hat man auf keinen Fall davon, Recycling und ordnungsgemäße Datenlöschung zu unterstützen und Altgeräte in den Kreislauf zu geben. Und dann wird die Zukunft auch grün.