Apple startet mit seinem iPhone in das 5G-Zeitalter. Auf einem Online-Event, das am Dienstagabend um 19.00 Uhr deutscher Zeit beginnt, wird zumindest die Präsentation einer neuen iPhone-Generation erwartet, die in 5G-Netzwerken funken kann. Darin sind sich alle Marktbeobachter einig.
Die meisten Experten erwarten insgesamt vier neue Modelle: Das sollen zum einen zwei Einsteigergeräte sein, das «iPhone 12 mini» und das «iPhone 12», die sich in der Größe des Bildschirms unterscheiden. Das obere Ende des Marktes soll Apple den Erwartungen zufolge mit einem «iPhone 12 Pro» und «iPhone 12 Pro Max» bedienen.
Das Design soll sich beim iPhone 12 deutlicher ändern als in den Vorjahren. Beobachter erwarten ein kantigeres Gehäuse, ähnlich wie beim iPhone 5 oder beim iPad Pro. Das Speed-Versprechen aus der Event-Einladung deutet auch auf einen schnelleren Prozessor hin: Im iPhone 12 soll den Gerüchten zufolge erstmals der A14-Chip in einem Smartphone eingebaut sein.
Die neue Generation der Apple-Telefone war wegen der Corona-Krise nicht wie sonst üblich im September präsentiert worden. Im Frühjahr, als eigentlich eine enge Abstimmung mit den Zulieferbetrieben in China notwendig war, konnten die Apple-Ingenieure nicht nach China fliegen. Außerdem waren die Produktionsstätten von Foxconn und anderen Apple-Partnern wochenlang gesperrt.
Auf dem traditionellen September-Event stellte Apple in diesem Jahr stattdessen eine neue Version seiner Smartwatch sowie neue iPad-Modelle vor.
Um die iPhones überhaupt mit dem schnelleren 5G-Datenfunk ausstatten zu können, musste Apple rechtliche Hürden aus dem Weg räumen. Nach einem monatelangen Patent-Konflikt mit dem Modem-Spezialisten Qualcomm konnte der iPhone-Hersteller eine außergerichtliche Einigung erzielen.
Mit dem iPhone steht Apple nicht in der vordersten Reihe der 5G-Unterstützer. Wettbewerber wie Samsung, Huawei, Motorola und OnePlus hatten teilweise vor mehr als einem Jahr erste 5G-Smartphones auf den Markt gebracht. Zu diesem Zeitpunkt war das für die meisten Smartphone-Anwender nur wenig relevant, weil die Mobilfunkprovider in Deutschland vergleichsweise wenige 5G-Funkmasten in Betrieb genommen hatten. Der Ausbau der 5G-Netze hat aber im Sommer insbesondere bei der Deutschen Telekom und Vodafone Fahrt aufgenommen. Zuletzt nahm auch Telefónica Deutschland mit seinem O2-Netz erste 5G-Stationen in Betrieb. Nur der vierte 5G-Lizenznehmer in Deutschland, 1&1 Drillisch, wartet noch ab.
dpa