Ob es im Schuljahr 2020/21 erneut zu Schulschließungen und Home-Schooling kommen wird, ist noch ungewiss. Sicher ist aber, dass Lehrende ihre Bildungseinrichtungen nur bedingt für den Fall der Fälle vorbereitet sehen – zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie des Apple-Gerätemanagement-
Für die Studie zum Stand der Digitalisierung im deutschen Bildungswesen wurden 989 Deutsche ab 18 Jahren befragt, die eine Lehrtätigkeit im Bildungswesen ausüben. Besonders große Defizite sehen die Studienteilnehmer in den Bereichen IT-Sicherheit, Breitband-Internet Zugang und digitale Medienkompetenz von Schülern und Lehrenden.
Hauptursache: DigitalPakt Schule zu spät auf den Weg gebracht
Seit der Zwangspause des Präsenzunterrichts im Frühjahr 2020 ist vielen Lehrenden an Schulen und Universitäten klar, dass es im deutschen Bildungswesen rund um das Thema Digitalisierung noch einiges zu tun gibt. Gerätemanagement-Experte Jamf fragte im Rahmen einer Studie nach, wo nach Einschätzung der Lehrenden Verbesserungsbedarf besteht. 74 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass die Bundesregierung den DigitalPakt Schule zu spät auf den Weg gebracht hat. Weitere 73 Prozent wünschen sich digitale Medienkompetenz als Unterrichtsfach an Schulen. Als Folge der Versäumnisse sehen Dreiviertel der Befragten das deutsche Bildungssystem beim Thema Digitalisierung im weltweiten Vergleich im letzten Drittel.
Zur Frage nach konkreten Verbesserungsvorschlägen sprachen sich die Studienteilnehmer für folgende Maßnahmen aus:
- Schulen / Bildungseinrichtungen brauchen einen Breitband-Internetzugang, um digitalen Unterricht gewährleisten zu können (80 Prozent)
- Es werden zusätzliche Schulungen beziehungsweise eine bessere Vorbereitung der Lehrkräfte auf digitale Formate benötigt (78 Prozent)
- Schulen / Bildungseinrichtungen sollten allen Schülern und Lehrbeauftragten digitale Geräte zur Verfügung stellen (76 Prozent)
- In Bezug auf die eigene Schule / Bildungseinrichtung wird ein pädagogisches Konzept für digitalen Unterricht benötigt (74 Prozent)
- Es mangelt an passenden Softwarelösungen, um einen datenschutzkonformen, digitalen Unterricht abzuhalten (66 Prozent)
Mangelhafte IT-Sicherheit als Belastung
Als Ursache dafür, dass die Fernunterrichtssituation für die eigene Bildungseinrichtung eine Herausforderung darstellt, gibt jeder Fünfte (21 Prozent) Unsicherheit in Bezug auf Cybersicherheitsbedrohungen an. Ebenso viele (21 Prozent) verwenden eine Security-Software zum Schutz von Endgeräten. 37 Prozent der Befragten würden eine solche Sicherheitssoftware gerne einsetzen, um den digitalen Unterricht reibungslos gestalten zu können. Auf die Frage, wie sie die Umsetzung der IT-Sicherheit beim Fernunterricht beurteilen, gaben nur 13 Prozent der Studienteilnehmer an, dass IT-Sicherheit in ihrer Bildungseinrichtung genau nach den gesetzlichen Vorgaben umgesetzt wird.
Über die Studie
Für die Studie wurden im Auftrag von Jamf 989 Personen ab 18 Jahren in Deutschland befragt, die im Bildungswesen arbeiten und eine Lehrtätigkeit ausüben. Befragungszeitraum war der 8. bis 17. Mai 2020. Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH.
www.jamf.com/de