Mit gebrauchter Software Kosten reduzieren

Qualität hat bekanntlich ihren Preis – das ist auch bei Software nicht anders. Und doch – Software ist oft exorbitant teuer, was sich besonders bei Volumenlizenzen stark bemerkbar macht.

Obwohl schon einige Jahre alt, ist vielen Verbrauchern und Unternehmer immer noch nicht bewusst, dass der Europäische Gerichtshof den Handel mit gebrauchter Software legalisiert hat. Die Hersteller der Software sehen diesen Weiterverkauf kritisch, aber das Urteil hat die Möglichkeit geschaffen, beim Kauf von Software über die Hälfte der Kosten einzusparen.

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Lebendiger Markt für gebrauchte Software

Der Europäische Gerichtshof entschied mit seinem Urteil 2012 einen Rechtsstreit zwischen dem IT-Konzern Oracle und einem Händler, der zuvor schon dem Bundesgerichtshof vorgelegen hat. Der Händler wollte Softwarelizenzen von Oracle weiterverkaufen, was Oracle zu verhindern versuche. In seiner Lizenzvereinbarung erlaubt Oracle dem Käufer seiner Software zwar diese zeitlich unbegrenzt zu nutzen, untersagte aber den Weiterverkauf der Software.

In der letzten Instanz urteile der EuGH, dass ein Softwarehersteller, ähnlich wie der Produzent eines Tonträgers oder Videospiels, nicht den Weiterverkauf der Ware verhindern dürfe. Es gelte der sogenannte Erschöpfungsgrundsatz. Das bedeutet, dass ein Hersteller nur den Erstverkauf kontrollieren kann. Im Sinne eines freien Binnenmarkts könne, so der EuGH, auch ein Softwarehersteller nicht verbieten, dass seine Software weiterverkauft werden könnte. Die Beschränkung des Handels, auch von heruntergeladenen Softwarelizenzen, ginge über den Rechtsgrundsatz der Wahrung des geistigen Eigentums hinaus.

Der Hersteller der Software hat durch seinen Verkauf bereits dieses Exemplar seines geistigen Eigentums verkauft. Dem Käufer spricht der EuGH ein legitimes Interesse zu, sein einmal erworbenes Eigentum wieder verkaufen zu dürfen.
Durch dieses Urteil ist es also vollkommen legal möglich, gebrauchte Software von Softandcloud und anderen Händlern zu kaufen. Trotzdem ist es auch noch Jahre nach diesem Urteil nicht allgemein bekannt, dass der Handel mit Gebrauchter Software vollkommen legitim ist. Denn anders als bei fast allen Konsumgegenständen, reiben sich Verbraucher sich immer noch verwundert die Augen, wenn sie Softwarepreise sehen, die deutlich unter den Preisen bei den Herstellern liegen.
Eine Reihe von Händlern haben sich auf den Handel mit gebrauchter Software spezialisiert. Ein Weg wie Händler bis zu 70% günstigere Preise anbieten können, ist der Weiterverkauf von sogenannten OEM-Lizenzen. Softwareproduzenten verkaufen Herstellern von Hardware sogenannte OEM (Original Equipment Manufacturer)-Lizenzen. In der Idee sollen diese OEM – also Hersteller von beispielsweise Laptops die Software mit dem Gerät verkaufen. Wenn ein solcher Hersteller aber mehr OEM-Lizenzen eingekauft hat, als er Geräte verkauft, muss er durch das Urteil des EuGH nicht auf den Kosten für die Software sitzen bleiben, sondern kann diese weiterverkaufen.

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In den vergangenen Jahren konnten sich verschiedene Händler auf dem Gebrauchtsoftwaremarkt etablieren. Die meisten verkaufen günstige Software an Endverbraucher. Außerdem gibt es Händler wie Softandcloud, die sich auf die Zusammenarbeit mit Unternehmenskunden spezialisiert haben und mit diesen zusammen die beste Softwarelösung zu einem günstigen Preis finden.

Während für einen Endverbraucher eine teure Software eine ärgerlich Einmalanschaffung bedeutet, müssen viele Unternehmen umfangreiche Volumenlizenzen kaufen, die Unsummen verschlingen können. 

Günstige Lizenzen dringend gesucht: Windows 7 Supportende

Ein Beispiel für einen solchen Fall: Im Januar 2020 lief der Support für das bis dahin weltweit am häufigsten genutzte Betriebssystem, Windows 7, aus. Zwar nach langer Vorankündigung, aber trotzdem mussten weltweit Privatpersonen wie Unternehmen neue Lizenzen für das aktuelle Betriebssystem Windows 10 kaufen. Für ein Unternehmen mit dutzenden oder sogar hunderten Mitarbeitern bedeutete das eine gewaltige Investition.

Viele Unternehmen konnten diese Investition in ihre Datensicherheit nur realisieren, weil es die Möglichkeit gibt, gebrauchte Lizenzen zu erwerben und zu verwenden. Weiterhin das alte Betriebssystem zu nutzen, wäre sehr riskant gewesen. Schließlich werden immer wieder neue Sicherheitslücken in Betriebssystemen gefunden, die durch den Hersteller meistens nach wenigen Stunden repariert werden. Bei Windows 7 ist dies jetzt nicht mehr der Fall, weshalb jeder, der noch dieses Betriebssystem nutzt, sehr anfällig für Hacker- und Virenangriffe ist.

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Besondere Anforderungen an Software: Unternehmen

Große und kleine Unternehmen haben natürlich ganz andere Anforderungen an Software als Privatkunden. Vor allem solche Unternehmen, die mehr Software und komplexere Anwendungen benötigen als Betriebssystem oder Microsoft Office. Industrieunternehmen, deren Software hochkomplexe Maschinen steuern muss oder Krankhäuser brauchen spezielle Software.

Gerade für Unternehmen ist es wichtig, dass sie sich auf die Funktionstüchtigkeit verlassen können. Softwarehändler können daher ihre Lizenzen auf ihre Herkunft und auf die Nutzungsrechte überprüfen. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal, auf das Käufer von gebrauchter Software achten können, ist das Siegel des TÜV Essen. Dieses Siegel bestätigt, dass die Software funktioniert, unter den Bestimmungen der geltenden Rechtslage erworben wurde und perfekt für individuelle Prozesse ist.

Gebrauchte Software ist bis zu 70% günstiger im Ankauf, ohne die Nachteile von anderer gebrauchter Waren. Schließlich verschleißt Software nicht, sondern ist immer im Neuzustand. Auch bei gebrauchter Software, hat der Nutzer die gleichen Rechte auf Updates, wie Käufer der Neuware und können dieselben Patches nutzen.

Die Liberalisierung des Softwaremarkts durch den EuGH wird zukünftig dafür sorgen, dass der Markt wettbewerbsintensiver und damit verbraucherfreundlicher werden wird.
 

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