Ein folgenschwerer Wartungsfehler seitens Oracle führte zu einem fünftägigen Ausfall des elektronischen Patientenaktensystems in zahlreichen amerikanischen Krankenhäusern der Community Health Systems (CHS). Die betroffenen Einrichtungen mussten vorübergehend auf papierbasierte Dokumentation zurückgreifen.
Wie CHS gegenüber CNBC mitteilte, betraf der Ausfall des Oracle Health Systems „mehrere“ Krankenhäuser und zwang diese zur Aktivierung von Notfallprozeduren. Laut Fachpublikation Becker’s Hospital Review waren insgesamt 45 Krankenhäuser betroffen.
Der Ausfall begann am 23. April, nachdem Techniker während Wartungsarbeiten versehentlich kritische Speicherkomponenten gelöscht hatten, die mit einer zentralen Datenbank verbunden waren, so ein CHS-Sprecher. Erst am Montag konnte das Problem behoben werden. Es handelte sich nicht um einen Cyberangriff oder ein sicherheitsrelevantes Ereignis.
CHS mit Hauptsitz in Tennessee betreibt 72 Krankenhäuser in 14 US-Bundesstaaten, wie aus der Webseite des Gesundheitssystems hervorgeht.
„Trotz dieses erheblichen Ausfalls konnten unsere Krankenhäuser ihre Dienste ohne wesentliche Beeinträchtigungen aufrechterhalten“, erklärte der Sprecher. „Wir sind stolz auf unsere klinischen Teams und Unterstützungskräfte, die während des mehrtägigen Ausfalls mit Professionalität und einem ungebrochenen Engagement für qualitativ hochwertige und sichere Patientenversorgung gearbeitet haben.“
Elektronische Patientenakten (EHR) gelten als unverzichtbare Software im US-Gesundheitssystem, wobei Ausfälle erhebliche Störungen der Patientenversorgung verursachen können. Oracle hatte den EHR-Anbieter Cerner 2022 für 28,3 Milliarden Dollar übernommen und ist damit zum zweitgrößten Anbieter am Markt hinter Epic Systems aufgestiegen.
Nach Wiederherstellung der Systeme arbeiten die betroffenen CHS-Krankenhäuser nun daran, „die volle Funktionalität wiederherzustellen und zu normalen Betriebsabläufen zurückzukehren“.