Das Münchner Technologieunternehmen Celonis hat eine Klage gegen den Walldorfer Softwarekonzern SAP eingereicht. Vor einem Bundesgericht in San Francisco wirft Celonis dem deutschen Branchenriesen vor, wettbewerbswidrige Praktiken anzuwenden und den Zugang zu wichtigen Kundendaten zu erschweren.
Im Kern geht es bei der Auseinandersetzung um den Zugang zu Daten, die in SAP-Systemen gespeichert sind. Celonis, ein Anbieter von Process-Mining-Software, benötigt diese Daten, um die Geschäftsprozesse von Unternehmen analysieren zu können. Laut Klageschrift soll SAP durch technische und kommerzielle Hürden diesen Zugriff gezielt einschränken.
In der Klageschrift wird SAP vorgeworfen, eine „aggressive Kampagne“ gestartet zu haben, um Drittanbieter von Anwendungen und Technologien aus seinem Ökosystem auszuschließen. Diese Vorgehensweise ziele darauf ab, die eigene Position im Markt für Process-Mining-Software zu stärken und Wettbewerber wie Celonis zu verdrängen.
Milliardenmarkt im Fokus
Der Streit betrifft einen bedeutenden Wirtschaftszweig. SAP-Anwendungen bilden in vielen Unternehmen das digitale Rückgrat für Finanz-, Vertriebs- und Logistikprozesse. Celonis, 2011 gegründet und mit einer aktuellen Bewertung von 13 Milliarden Dollar, hat sich auf die Analyse solcher Geschäftsprozesse spezialisiert.
Die Kläger werfen SAP vor, durch hohe Gebühren und andere Maßnahmen den Wettbewerb zu behindern. Zudem soll SAP Kunden gegenüber irreführende Aussagen über die Celonis-Software gemacht haben.
Die juristische Auseinandersetzung wird unter dem Aktenzeichen 3:25-cv-02519 am US-Bezirksgericht für den nördlichen Bezirk Kaliforniens geführt. Celonis wird dabei von Anwälten der Kanzlei Hogan Lovells vertreten.