Das lernen Frauen NUR von Frauen

Mit Frauen an der Spitze wird die IT erfolgreich

IT-Branche, Frauen, Frauenanteil

IT ohne Frauen an der Spitze? Ein verschenktes Potenzial! Teams mit weiblicher Führung sind innovativer, agiler und erfolgreicher. Warum die Branche dringend mehr Vorbilder braucht – und wie moderne Führung den Unterschied macht.

Ich hatte immer Chefinnen – und genau das hat meinen Blick auf Führung entscheidend geprägt. Von ihnen habe ich Dinge gelernt, die ich sonst wahrscheinlich nie erfahren hätte: wie man Teams auf Augenhöhe führt, Innovationen vorantreibt und eine Arbeitskultur schafft, in der sich alle einbringen können. Gerade in der IT-Branche, in der Frauen in Führungspositionen noch immer die Ausnahme sind, ist das ein echter Gamechanger. Deshalb bin ich überzeugt: Die Branche braucht mehr Frauen an der Spitze.

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Frauen in der IT: Eine Branche im Wandel

Nur 17 Prozent der IT-Fachkräfte sind Frauen – und es kommen kaum welche nach. Gerade mal 15 Prozent der Bewerbungen auf IT-Stellen stammen von Frauen. Das ist meiner Meinung nach nicht nur zu wenig, sondern ein echtes Problem.

Ich selbst habe das kurioserweise ganz anders erlebt und hatte bis letztes Jahr ausschließlich weibliche Vorgesetzte. Deshalb wundern mich diese Zahlen. Die IT ist längst nicht mehr nur etwas für Hardcore-Techies, die in den Code-Tiefen versinken. Die Branche ist vielseitig, braucht kreative Köpfe, strategische Denkerinnen und Menschen, die über den Tellerrand hinausblicken. 

Was fehlt? Vorbilder, Chancen, die richtige Ansprache. Und vor allem: mehr Frauen in Führungspositionen. Denn sie bringen wertvolle Perspektiven in die Führungsetagen ein. Mir persönlich ist es wichtig, für mehr Frauen in der IT zu werben, ihnen zu zeigen, dass es genug Aufstiegschancen gibt und ihnen Lust darauf zu machen, in der Branche zu arbeiten. Die Jobs in der IT sind vielseitig und Frauen bringen mit ihren Qualitäten ideale Voraussetzungen dafür mit. 

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Empathisch-weibliche Führung: Der Schlüssel zu starken Teams

Gute Führung beginnt für mich mit Empathie und klarer Kommunikation – hier zeigen Frauen in Führungspositionen oft besondere Stärken. Studien belegen, dass Teams unter weiblicher Leitung in der Regel offener, zufriedener und leistungsfähiger sind. Der Grund: Eine Führungskultur, die auf Zuhören, Verstehen und Unterstützen basiert, schafft Vertrauen und ermutigt jede Person, ihre Meinung offen einzubringen und Herausforderungen aktiv anzugehen. Diese empathische Führung können Frauen am besten von anderen Frauen lernen, weil sie ihnen authentisch vorgelebt wird und als Vorbild für die eigene Führung dient.

Ich habe es selbst erlebt: Wenn sich alle im Team gehört und wertgeschätzt fühlen, steigt nicht nur die Stimmung, sondern auch die Leistung. Klare Kommunikation, regelmäßige Updates und Entscheidungen mit Kontext machen ein Team agiler und anpassungsfähiger – ein entscheidender Vorteil, besonders in schnelllebigen Branchen. Gleichzeitig führt dieser Ansatz zu einer Kultur, in der alle voneinander lernen können, weil Schwächen nicht verborgen bleiben, sondern als Chance zur Weiterentwicklung gesehen werden. Gerade in komplexen Projekten ist es entscheidend, dass jede Stimme zählt und unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt werden.

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Zwei Wege der Führung: Coaching versus Autoritär

Das mag alles einfach klingen, aber es ist wichtig zu verstehen, wie unterschiedlich Führung von Grund auf ist. Aus meiner Sicht gibt es zwei Vorgehensweisen, eine historisch eher männliche und eine moderne eher weibliche. Moderne Führung zeichnet sich häufig durch Coaching-Ansätze aus: Teams werden befähigt, eigenständig Erfolge zu erzielen, während die Führungskraft sie unterstützend begleitet und als Sparringspartner agiert. Dieser Stil ist nicht nur zeitgemäß, sondern wird oft auch als eher weiblicher Führungsansatz beschrieben – empathisch, fördernd und auf Zusammenarbeit ausgelegt.

Im Gegensatz dazu steht der autoritäre Führungsstil, bei dem klare Anweisungen gegeben werden, wie ein Ziel zu erreichen ist. Dieses (Mikro-)Management, das stark hierarchisch geprägt ist, galt lange Zeit als Standard, insbesondere in Zeiten, in denen Führungspositionen fast ausschließlich von Männern besetzt waren. Der Vergleich zeigt: Während autoritäre Führung zunehmend als überholt angesehen wird, gewinnt der kooperative und inspirierende Ansatz immer mehr an Bedeutung. 

Für mich persönlich ist klar: Die moderne Führung wird sich durchsetzen. Ich finde es wichtig, gecoacht und nicht geführt zu werden. Ich möchte mich weiterentwickeln und so geht es vielen, vor allem jüngeren Menschen, die vielleicht gerade erst in der IT Fuß fassen. Deshalb führe ich mein Team auch so. Meine Führung zeichnet sich durch aktives Zuhören, das Einbinden in Entscheidungsprozesse und die Fähigkeit aus, alles in eine Perspektive bzw. einen Kontext zu setzen. Mir ist besonders wichtig, dass meine Mitarbeitenden Hintergründe verstehen, sich in andere hineinversetzen können und vor allem Eigeninitiative zeigen. Denn niemand weiß alles. Verschiedene Perspektiven, Ideen und Erfahrungen sind meiner Meinung nach das A und O für erfolgreiche Teams. 

Mein Appell: IT braucht mehr Frauen an der Spitze 

Die IT-Branche steckt voller Möglichkeiten, doch sie nutzt noch nicht ihr volles Potenzial  – unter anderem weil Frauen in der IT und vor allem in Führungspositionen immer noch die Ausnahme sind. Dabei ist längst belegt: Mit mehr Frauen an der Spitze wären Teams nicht nur innovativer und agiler, sondern auch zufriedener und erfolgreicher.

Für mich steht fest: Moderne Führung macht den Unterschied – nicht nur in der Art und Weise, wie Teams kommunizieren, sondern auch darin, wie sie zusammenarbeiten, wachsen und Innovationen vorantreiben – und das können wir Frauen! Eine IT, die nur von Männern geführt wird, bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück. Frauen bringen neue Perspektiven, mehr Teamgeist und eine Führungskultur, die nicht auf Konkurrenz, sondern auf Kooperation setzt. Aber wie bei vielen Dingen gilt auch hier: Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß – die Mischung macht’s! Ich bin davon überzeugt, dass Vielfalt in Führungsteams zu besseren Entscheidungen führt, weil unterschiedliche Sichtweisen, Erfahrungen und Herangehensweisen zusammenkommen. Das erlebe ich auch bei meinem aktuellen männlichen Vorgesetzten, der einen modernen Führungsstil verfolgt.

Es wird Zeit, dass die IT endlich begreift: Mehr Frauen an der Spitze bedeuten nicht nur mehr Diversität – sondern echten Fortschritt und nachhaltigen Erfolg. Also, worauf warten wir noch?

Kammertoens

Sarina

Kammertöns

Head of Global Portfolio & Solution Management

NTT DATA Business Solutions

Sie startete ihre Karriere bei Arvato Systems im IT-Projektmanagement und entdeckte dort ihre Leidenschaft für die strategische Entwicklung und Positionierung von IT-Portfolios. 2018 wechselte sie zu NTT DATA Business Solutions, wo sie zunächst als Portfolio & Innovationsmanagerin sowie später als Portfolio & Sustainability Managerin tätig war.
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