Acer kündigt Preiserhöhungen wegen US-Zöllen an

Der taiwanesische Computerhersteller Acer hat als erster großer Laptop-Produzent konkrete Preiserhöhungen für den US-Markt angekündigt. Grund sind die von der US-Regierung verhängten Importzölle auf chinesische Waren. CEO Jason Chen kündigte in einem Interview mit The Telegraph eine pauschale Preiserhöhung von 10 Prozent an.

„Die zehnprozentige Preiserhöhung wird aufgrund der Importzölle unvermeidbar sein“, erläuterte Chen die Entscheidung, die das Unternehmen in der vergangenen Woche getroffen hat. Die neuen Preise sollen bereits im kommenden Monat in Kraft treten.

Desktop-PCs bleiben verschont

Interessanterweise werden Desktop-Computer von der Preiserhöhung ausgenommen. Chen erklärte dazu, dass Acer die Produktion dieser Geräte bereits während der ersten Amtszeit Trumps aus China verlagert habe. Für die Laptop-Fertigung erwägt das Unternehmen nun ähnliche Schritte. Eine Verlagerung der Produktion in die USA sei dabei „eine der Optionen“.

Branchenreaktion noch unklar

Wie andere Hersteller auf die Situation reagieren werden, ist derzeit noch offen. Anfragen von The Verge an Apple, Dell, HP und Lenovo blieben zunächst unbeantwortet. Der Modularlaptop-Hersteller Framework gab hingegen bereits Entwarnung für seine Hauptprodukte: Da die Laptops und Mainboards in Taiwan gefertigt werden, seien diese von den neuen Zöllen nicht direkt betroffen. Lediglich einzelne Module, die noch in China produziert werden, könnten teurer werden.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass andere Hersteller dem Beispiel Acers folgen werden. Chen warnte in diesem Zusammenhang vor möglichen überzogenen Preiserhöhungen durch Mitbewerber, die die Situation ausnutzen könnten.

Die Entwicklung könnte weitreichende Folgen für den US-Computermarkt haben und möglicherweise zu einer beschleunigten Verlagerung der Produktion aus China führen.