Google hat 2024 mehr als 2,36 Millionen Apps aus dem Play Store entfernt, weil sie ein Sicherheitsrisiko darstellten. Zudem wurden 158.000 Entwickler-Accounts blockiert. Dabei setzt Google zunehmend auf Künstliche Intelligenz, um Bedrohungen schneller und präziser zu erkennen.
Rekordzahl an Apps gelöscht
Jedes Jahr werden Millionen von Apps in den Google Play Store hochgeladen – doch nicht alle sind harmlos. Laut dem Google Security Blog fielen 2024 insgesamt 2,36 Millionen Apps durch das Sicherheitsnetz, weil sie gegen die Richtlinien verstießen oder ein Risiko für Nutzer darstellten. Das ist ein erneuter Anstieg: 2023 wurden 2,28 Millionen Apps entfernt, 2022 waren es noch 1,5 Millionen.
Zusätzlich hat Google 158.000 Entwickler-Accounts gesperrt, die versuchten, Schadsoftware zu verbreiten.
Künstliche Intelligenz sorgt für mehr Sicherheit
Der zunehmende Erfolg bei der Erkennung gefährlicher Apps liegt laut Google vor allem an KI-gestützten Überprüfungen. Inzwischen werden über 92 Prozent der Scans von Künstlicher Intelligenz durchgeführt. Dadurch können schädliche Apps nicht nur schneller, sondern auch gezielter aus dem Play Store entfernt oder direkt daran gehindert werden, dort zu erscheinen.
Darüber hinaus hat Google 1,3 Millionen Apps daran gehindert, übermäßige Berechtigungen zu fordern, die unnötigen Zugriff auf sensible Nutzerdaten ermöglicht hätten.
Google Play Protect: Schutz auch außerhalb des Play Stores
Nicht nur der Play Store wird gesichert, auch das integrierte Sicherheitssystem Google Play Protect wurde verbessert. Dieses scannt täglich über 200 Milliarden Apps und analysiert deren Code in Echtzeit. 2024 identifizierte Google dabei über 13 Millionen neue Malware-Apps, die außerhalb des Play Stores verbreitet wurden.
Neue Schutzmaßnahmen für Entwickler
Um seriöse App-Entwickler zu unterstützen, hat Google zusätzliche Sicherheits-Tools eingeführt. Der Google Play SDK-Index wurde um 80 neue, vertrauenswürdige Software Development Kits (SDKs) erweitert. Außerdem hat sich der Missbrauch durch unsichere Quellen durch die verstärkte Nutzung der Play Integrity API um 80 Prozent reduziert.
Trotz Fortschritten: Nutzer müssen wachsam bleiben
Trotz aller Maßnahmen gibt es weiterhin Sicherheitsrisiken. Cyberkriminelle entwickeln ständig neue Methoden, um automatische Scanner zu umgehen. Deshalb gilt:
- Nur Apps aus vertrauenswürdigen Quellen herunterladen
- App-Berechtigungen regelmäßig überprüfen und unnötige entziehen
- Google Play Protect aktiviert lassen
- Die Anzahl installierter Apps auf das Nötigste beschränken
So lässt sich das Risiko minimieren – auch wenn absolute Sicherheit nie garantiert ist.
(vp/8com GmbH & Co. KG)