Business-Transformation mit System

SAP S/4HANA treibt digitale Unternehmenstransformation

Analysten von Marktforschern wie Gartner, Deloitte, EY und PwC prophezeien, dass Störungen in der globalen Supply Chain durch Trendwenden oder Marktturbulenzen geopolitischer, ökologischer, sozialer oder wettbewerblicher Natur künftig zur Tagesordnung gehören.

Um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen, ist die S/4HANA-Migration ein entscheidender Schritt, denn sie repräsentiert den Übergang auf ein zukunftsweisendes ERP-System und ebnet somit den Weg zur technologischen Innovation. Diese neue Evolutionsstufe in der betriebswirtschaftlichen Systemlandschaft ermöglicht nicht nur eine End-to-End-Transparenz über die gesamte Lieferkette hinweg, sondern hilft mit innovativen, digitalen Lösungen dabei, Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu identifizieren, zu bewerten sowie transparent und steuerbar zu machen. Unternehmen erreichen dadurch die optimale Balance zwischen Reaktions- und Lieferfähigkeit, Beständen, Durchlaufzeiten, Nachhaltigkeit (Circular Economy) und Kundenzufriedenheit.

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Die neueste Version des SAP-Systems adressiert aktuelle Themen wie Industrie 4.0, Big Data, MObilität und höhere Prozess-Performance. (Bildquelle: CONSILIO)

Welche Möglichkeiten der Migration gibt es?

Ein Umstieg auf S/4HANA ist prinzipiell kein standardisierter Prozess, sondern vielmehr durch die individuellen Voraussetzungen und Anforderungen des Unternehmens vorgezeichnet. So bietet die SAP für den Umstieg auf S/4HANA einen On-Premises- und einen Cloud-Pfad an.

#1 On-Premises: der Klassiker

Langjährige SAP-Bestandskunden betreiben ihr Unternehmenssystem auf diese Weise – daher ziehen diese Deployment- Methode viele Anwender-Unternehmen in Betracht.

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Brownfield: Die Systemumwandlung klingt zunächst wenig innovativ und wird gerade im Management als vertane Chance betrachtet, um Prozesse zu standardisieren. Sie muss jedoch nicht als rein technischer Releasewechsel durchgeführt werden. Wer mehr will, sollte sich die Beyond-Brownfield-Methode von CONSILIO ansehen. Sie entfernt nicht nur überflüssige Altlasten – etwa nicht mehr notwendige Erweiterungen und Modifikationen oder archiviert Stamm- und Bewegungsdaten, sondern erhält Investitionen, die in die SAP-Software getätigt wurden und Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen bringen. Dabei konzentriert dieses Vorgehen auf Prozesse, bei denen tatsächlich Handlungsbedarf besteht. So wird das verfügbare Budget zielgerichtet für Innovationen und die wirklichen wichtigen Prozesse eingesetzt.

Greenfield: Dieser Pfad beschreibt eine vollumfängliche Neu-Implementierung von S/4HANA. Dabei werden sämtliche Prozesse, Organisation, Stammdaten etc. in der Regel auf Basis von SAP-Best-Practices neu konfiguriert. Der Greenfield-Ansatz bietet Unternehmen somit die Chance, überholte Prozesse und ineffiziente Anpassungen des Systems von Beginn an zu vermeiden. Der Greenfield-Ansatz erfordert eine umfangreiche Planung und kann mehr Zeit und Ressourcen als die anderen Transformationspfade in Anspruch nehmen.

Crossfield: Diese Methode ist vor allem für große Unternehmen und globale Systemlandschaften mit Buchungskreisen und Werken im 2-3-stelligen Bereich interessant, da sie einen Mix aus Brown- und Greenfield darstellt. Er ermöglicht einen schrittweisen Umstieg nach S/4HANA wie z.B. einzelne Werke, Buchungskreise etc. Hierbei ist es auch möglich Stamm- und Bewegungsdaten selektiv zu übernehmen und umfassender zu ändern als beim Brownfield-Ansatz. Zusammengefasst: Das Ziel der der Crossfield-Methode ist, bewährte Bestandteile des Altsystems nach SAP S/4HANA zu übernehmen und veraltete Komponenten sowie unflexible, nicht weiter optimierbare Prozesse durch neue zu ersetzen. Der Anwender sichert so seine Investitionen und schafft Platz für neue Innovationen – ganz nach seinen individuellen Anforderungen.

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S/4HANA-Transformationswege: Brownfield, Greenfield und Crossfield sind die Bezeichnungen methodischer Ansätze, die den weg zu SAP S/4HANA ebnen. (Bildquelle: CONSILIO)

#2 Cloud: Die moderne Variante

Wie die SAP mitteilte, fokussiert sich das Unternehmen auf die Cloud. Das bedeutet, dass die On-Premises-Varianten zwar noch funktional weiterentwickelt werden, Innovationen – etwa KI-basierte Lösungen wie die Umweltberichterstattung Green Ledger oder größere Funktionsbereiche und Erweiterungen auf der Business Technology Platform (BTP) – sollen aber nur noch SAP-Cloud-Kunden zur Verfügung stehen. Wer davon profitieren will, muss also in die Cloud wechseln.

Die S/4HANA-Cloud bietet die SAP in zwei Vertragsmodellen an: GROW with SAP und RISE with SAP. Für Anwender, die noch kein ERP im Einsatz haben, oder zu SAP wechseln wollen, bietet sich ein GROW with SAP an. Diese Cloud-Variante bietet ein hohes Maß an Standardisierung und hat einen festgelegten Funktionsumfang.

Durch diesen hohen Standardisierungsgrad ist diese Version weniger für Unternehmen geeignet, die bspw. in Nischenbereichen agieren, sehr spezielle Abläufe haben oder außergewöhnlichen gesetzlichen Regularien unterliegen. Interessierte SAP-Anwender-Unternehmen sollten in Betracht ziehen, dass es bei dieser Lösung nicht möglich ist Prozesse aus einem Altsystem mitzunehmen. Zudem steht hier die Bedienoberfläche FIORI im Mittelpunkt, die eine intuitive Bedienung des Systems ermöglicht. GROW with SAP bietet den idealen Start in die SAP ERP Welt und ist speziell für wachsende Unternehmen ausgelegt, um in der S/4HANA Cloud die maximale Flexibilität zu gewährleisten.

Wer die Flexibilität und den Funktionsumfang seines On-Premises-Systems nicht missen möchte, aber sein ERP-System mithilfe der Cloud auf ein neues Level heben will, sollte einen Blick auf RISE with SAP in der Private Cloud werfen. Das bedeutet: Diese Variante von S/4HANA umfasst nicht nur den gesamten Funktionsumfang der S/4HANA-On-Premises-Lösung, sondern der Anwender kann im Gegensatz zur Public Cloud auch bestimmen, in welcher Region sein System gehostet wird oder welchen Transformationspfad (Brown-, Cross- und Greenfield) er für sich festgelegt.

Da RISE with SAP Private Cloud weitestgehend der On-Premises-Variante entspricht, bietet diese Edition neben der Fiori-Oberfläche auch die Nutzung der modernisierten SAP GUI an, auch Customizing und Eigenentwicklungen sind nach wie vor möglich. Insbesondere für SAP Bestandskunden ist dieser Ansatz eine Alternative um die Cloudvorteile nutzbar zu machen.

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Cloud vs. On-Premises (Bildquelle: CONSILIO)

Fazit

Kompetente SAP-Partner wie CONSILIO schaffen mit ihren Assessment-Werkzeugen Klarheit welcher Weg am besten passt, denn Optionen gibt es mehr als genug. Bei diesen Analysen gehen daher nicht nur Informationen über Systemarchitektur ein, sondern es werden auch ganzheitlich Faktoren wie personelle Ressourcen berücksichtigt.

Für Organisationen, die eine schnelle, einfache und damit kostengünstige Implementierung und Verwaltung wünschen, trumpft SAP mit Lösungen wie GROW with SAP auf. Unternehmen mit komplexen und individuellen Ansprüchen und jene, die von einer bereits gut eingespielten älteren SAP-Umgebung aufrüsten wollen und nicht willens sind, die Kontrolle über ihre Daten aus der Hand zu geben, sind hingegen mit RISE with SAP Private Cloud am besten bedient. S/4HANA-On-Premises ist durch die strategische Ausrichtung der SAP langfristig keine Option, denn künftige Innovationen will die SAP nur noch für die Cloud-Varianten bereitstellen.

Yannik

Jodehl

Partner und Head of S/4HANA

CONSILIO GmbH

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