Beutezug durch die Cloud

KI-Manipulation, Kryptomining und Datenklau kosten Firmen Milliarden

Cloud, Kosten

Sysdig hat die Veröffentlichung des Sysdig Threat Research Teams „2024 Global Threat Year-in-Review“ bekannt gegeben. Der Bericht stützt sich auf Daten über vergangene Angriffsoperationen und Kampagnen und veranschaulicht die sich weiterentwickelnden Taktiken von Cyberkriminellen.

Darin zeigt sich: Auch Hacker setzen zunehmend auf Automatisierung und machen sich moderne Cloud-Technologien für ihre Machenschaften zunutze.

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Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Bericht:

Über 100.000 US-Dollar täglich durch KI-Resource-Jacking verloren

Bedrohungsakteure nutzen gestohlene Cloud-Zugangsdaten, um große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) zu manipulieren. In einem Fall eines LLM-Jacking-Angriffes verlor ein Opfer innerhalb von nur drei Stunden 30.000 US-Dollar. Wenn die Bedrohung nicht rechtzeitig eingedämmt wird, kann eine solche LLM-Jacking-Operation pro Tag 100.000 US-Dollar kosten.

500+ Kryptomining-Instanzen in 20 Sekunden gestartet

Während einige Cloud-Angriffe schnell hohe finanzielle Schäden verursachen, verlaufen andere subtiler. So konnten Angreifer des Meson Network (MSN) über 500 neue Kryptomining-Instanzen alle 20 Sekunden mithilfe eines kompromittierten Cloud-Kontos starten. Andere Gruppen wie RUBYCARP haben ihre Opfer bereits über ein Jahrzehnt hinweg kontinuierlich beraubt.

Über 1.500 Zugangsdaten durch Open-Source-Software gestohlen

Die Angreifer passen sich der Entwicklung der Cloud an. So nutzten CRYSTALRAY-Bedrohungsakteure weniger als einen Monat nach der Veröffentlichung der SSH-Snake-Forschung das Open-Source-Netzwerkanalysetool, um Kontozugangsdaten von über 1.500 Opfern zu erbeuten.

„Proaktive Sicherheitsprogramme sollten immer von dem Szenario einer möglichen Kompromittierung ausgehen“, sagte Michael Clark, Leiter von Sysdig Threat Research. „Cyberangriffe werden weiterhin zunehmen, und Prävention allein reicht einfach nicht mehr aus, da auch die Methoden der Angreifer immer fortgeschrittener sind. Die hauseigene Widerstandsfähigkeit nach einem Angriff ist entscheidend, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, da Cloud-Angriffe schneller, komplexer und im Katastrophenfall teurer werden.“

Die 2024-Ausgabe des jährlichen Sysdig Threat Research Reports zeigt zudem die wachsende Angriffsfläche und die finanziellen Belastungen auf, denen Organisationen ausgesetzt sind. Bei durchschnittlichen Kosten von über 5 Millionen US-Dollar für einen öffentlichen Cloud-Breach und einem Anstieg der Cloud-Angriffe um 154 Prozent im Jahresvergleich prognostiziert das Sysdig Threat Research Team, dass die globalen Kosten durch Cyberangriffe im Jahr 2025 mehr als 100 Milliarden US-Dollar betragen werden.

Das Sysdig Threat Research Team (TRT), das für die Entdeckung und Aufklärung über die neuesten Angriffe verantwortlich ist, hat in den letzten zwei Jahren 15 neuartige Bedrohungen aufgedeckt. Das internationale Team, dessen Erfahrung von militärischen über staatliche bis hin zu kommerziellen und akademischen Spionagearbeiten reicht, war zudem maßgeblich an der Entwicklung des einzigen Benchmarks der Branche für Cloud-Angriffe, dem „555 Benchmark for Cloud Threat Detection and Response“, beteiligt.

(pd/Sysdig)

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