„Data Conscious Culture“

So verankern Führungskräfte Datenbewusstsein in ihrer Unternehmenskultur

Datenmanagement

Daten sind heute ein entscheidender Faktor für den Geschäftserfolg. Doch viele Unternehmen schöpfen ihr Potenzial nicht aus, weil veraltete Strukturen und Datensilos den Zugriff auf entscheidende Informationen verhindern.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Führungskräfte eine Unternehmenskultur etablieren, die die Datendemokratisierung vorantreibt. Dr. Andreas Böhm, Geschäftsführer von One Data, erklärt, wie das geht.

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Daten sind der Schlüssel zum Erfolg moderner Unternehmen. Sie fördern nicht nur Innovation und die Entscheidungsfindung, sondern bilden auch die Basis, um zukunftsweisende Technologien wie KI, GenAI, Business Intelligence und Process Mining effizient zu nutzen. Der wahre Wert von Daten entfaltet sich jedoch erst, wenn sie von hoher Qualität, verfügbar und (wieder-)verwendbar sind – ein Problem, mit dem viele Unternehmen nach wie vor zu kämpfen haben.

Das Konzept der Datendemokratisierung setzt genau hier an und befreit Daten aus isolierten Silos: Mitarbeitende eines Unternehmens erhalten vollen Zugriff auf alle für sie relevanten Daten und können so bessere Entscheidungen treffen und Innovationen ermöglichen. Häufig scheitert dieser Ansatz jedoch an kulturellem Widerstand: Teams zögern aus Angst vor Kontrollverlust oder Risiken, ihre Daten zu teilen. Unterschiedliche Prioritäten der Abteilungen stellen zusätzliche Hürden dar. Eine erfolgreiche Datendemokratisierung erfordert daher auch eine entsprechende Unternehmenskultur – eine sogenannte „Data Conscious Culture“. Dabei gibt es fünf wichtige Aspekte, die für den Kulturwandel berücksichtigt werden müssen:

1. Das eigene Mindset

Nur Führungskräfte mit dem richtigen Mindset, können einen entsprechenden Kulturwandel in ihren Unternehmen herbeiführen. Laut einer aktuellen One Data Studie arbeitet bislang nur ein Drittel (34 Prozent) der C-Level-Manager regelmäßig mit Unternehmensdaten. 22 Prozent halten sie sogar für irrelevant für ihre Arbeit – und das obwohl bereits 81 Prozent der IT-Entscheider die Bedeutung von Daten für den Geschäftserfolg betonen. Um einen echten Kulturwandel anzustoßen, müssen Führungskräfte daher mit gutem Beispiel vorangehen und den Wert von Daten für ihr Unternehmen verinnerlichen. Nur wenn sie selbst aktiv mit Daten arbeiten und deren Bedeutung erkennen, können sie das Bewusstsein im gesamten Unternehmen stärken und eine Data Conscious Culture nachhaltig etablieren.

2. Verantwortlichkeit auf Führungsebene

Für eine erfolgreiche Datendemokratisierung sollten Unternehmen einen Enabled Owner benennen – eine Führungskraft, die die Verantwortung für die gesamte datenbezogene Wertschöpfungskette übernimmt. Die Studie von One Data zeigt, dass in Deutschland nur 17 Prozent der befragten Unternehmen über einen sogenannten Chief Data Officer (CDO) verfügen, der diese Rolle übernimmt. Dabei ist der CDO entscheidend, denn er sorgt dafür, dass Daten gemäß den Vorgaben der Data Governance unternehmensweit verfügbar sind, und schafft den notwendigen Rahmen für eine hohe Datenqualität. Damit bildet er die Brücke zwischen den technischen Teams, die die Daten aufbereiten, und den Business Usern, die sie für den Geschäftserfolg nutzen. So sind alle Mitarbeitenden befähigt, das Potenzial der Daten bestmöglich auszuschöpfen.

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3. Silos aufbrechen und Transparenz schaffen

Oft sind Daten über verschiedene Business Units verteilt und für viele Mitarbeitende schwer zugänglich. Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden die für sie relevanten Informationen nutzen können, müssen Silos identifiziert und aufgebrochen werden. Transparenz ist dabei der Schlüssel: Die Belegschaft muss dafür sensibilisiert werden, wie wichtig der unternehmensweite Zugriff auf Daten ist und welche Vorteile er bietet. Hier kann beispielsweise eine Data-Mesh-Architektur helfen, die das Datenmanagement dezentralisiert und die Datenverantwortung direkt in den Teams verankert. So lassen sich Datensilos auflösen, die bereichsübergreifende Zusammenarbeit fördern und das Unternehmen kann agiler auf sich verändernde Geschäftsbedingungen reagieren.

4. Hilfe zur Selbsthilfe

Um die Mitarbeitenden mitzunehmen, müssen Führungskräfte ein aktives Skill-Management einführen, damit die vorhandenen Kompetenzen im Unternehmen den künftigen Anforderungen gerecht werden. Trainings müssen dabei strategisch geplant und auf die spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sein. Sie sollten darauf abzielen, den Angestellten die Vorteile des Datenaustauschs und ihre Rolle in einer kollaborativen Datenverwaltung zu verdeutlichen. Indem sie einzelne Mitarbeitende oder Teams, die zu kollaborativen Data-Governance-Initiativen beitragen, anerkennen und belohnen, schaffen sie zusätzliche Anreize für die Zusammenarbeit und fördern nachhaltige Verhaltensänderungen. Dabei ist es wichtig, diese Maßnahmen als Teil eines umfassenden und vielschichtigen Ansatzes zu verstehen – denn die effektive Nutzung von Daten stellt eine komplexe Herausforderung dar, die kontinuierliches Lernen und Anpassungsfähigkeit erfordert.

5. Die richtige Technologie

Um Datensilos zu überwinden, ist es entscheidend, dass Unternehmen die richtigen Tools implementieren. Diese sollten einen intuitiven Umgang mit Daten ermöglichen, so dass auch Mitarbeitende ohne tiefe Statistikkenntnisse ihre Daten gewinnbringend einsetzen können. Data Products sind beispielsweise leicht zugänglich und verwandeln Rohdaten in handlungsrelevante Insights, die den Teams eine datengetriebene Entscheidungsfindung ermöglichen. Ein sogenannter „Marktplatz für Daten“, also ein zentraler Zugangspunkt für die gemeinsame Nutzung und den Austausch von Datenprodukten, kann dabei zusätzlich die Zusammenarbeit und den Zugang zu Daten fördern.

Fazit

Daten sind für den Erfolg von Unternehmen heute unverzichtbar – doch um ihr Potenzial voll auszuschöpfen, müssen Führungskräfte ihre Unternehmenskultur anpassen und die Datendemokratisierung vorantreiben. Der Aufbau einer Data Conscious Culture ist eine komplexe und langfristige Aufgabe. Sie erfordert Verantwortung auf Führungsebene, den Abbau von Silos, ein datenzentriertes Mindset, kontinuierliche Schulungen sowie die richtigen Technologien. Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit jedoch nachhaltig zu verbessern und die Wirtschaft hierzulande durch Innovation zu stärken, ist die optimale Nutzung von Daten unerlässlich. Ein Kulturwandel entsteht nicht über Nacht – er muss zunächst in der Führungsebene beginnen, um sich langfristig im gesamten Unternehmen fortzusetzen. Nur so lässt sich der wahre Wert von Daten freisetzen.

(pd/One Data)

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