Fehler in Fiori-Apps nerven – die Usability leidet und im Worst Case werden umständliche Workarounds entwickelt, die niemandem nachhaltig nützen. Nicht zuletzt leiden darunter die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter, die auf die Apps angewiesen sind.
Deswegen ist es sinnvoll, SAP Fiori, SAP UI5 Apps und andere Apps systematisch auf Fehler zu überwachen, um negative Auswirkungen möglichst frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
SAP Fiori-Apps wurden 2013 eingeführt, um die User Experience der klassischen, oft komplexen grafischen Benutzeroberfläche (GUI) von SAP zu verbessern, Effizienz zu schaffen und eine höhere Produktivität möglich zu machen. Unabhängig davon, ob es sich um SAP-Standard-Apps oder um Eigenentwicklungen handelt, werden die Apps im Fiori-Launchpad abgelegt und gestartet. Doch nicht immer laufen die Apps so stabil, wie erwartet. Das gilt verstärkt für eigenentwickelte Apps. „Standard-Apps werden in der Regel erst released, wenn sie stabil laufen und keine Fehler zu erwarten sind“, erläutert Martin Zaman, Manager UX bei Quanto Solutions. Das SAP- und IT-Beratungshaus hat sich u.a. auf die Optimierung von Fiori-Apps spezialisiert. „Treten dennoch Probleme auf, gibt es SAP-seitige, automatische Prozesse, um Fehler zu erkennen und zu beheben“, so Zaman weiter.
Bei Eigenentwicklungen stellt sich die Lage etwas anders dar – denn: „Für deren Performance sind Unternehmen selbst verantwortlich. Probleme und Fehler können hier zum Beispiel in der Geschäftslogik, bei Schnittstellen und in der Datenverarbeitung auftreten, was bei Standard-Apps nicht zu erwarten ist“, weiß Zaman. Typische Schwierigkeiten sind bspw. Berechtigungsfehler, zu lange Ladezeiten und technische Fehler, etwa in der Syntax, fehlende Bibliotheken oder wenn eine falsche Schnittstelle angesprochen oder der Aufruf falsch parametrisiert wurde. Ebenso kann eine Systemüberlastung zu Fehlermeldungen führen oder die Unverfügbarkeit einer Quelle, wenn die Verbindung ins Backend oder zur Datenbank abbricht.
Die Folgen von Fehlern in Fiori-Apps
Fehler in Apps können sich negativ auf den Geschäftsbetrieb auswirken. „Im Worst Case wird die App vollständig unbrauchbar oder die Usability leidet so stark, dass die Produktivität zumindest deutlich abnimmt. Sind die User mit Funktionalität und Performance nicht zufrieden, dann sinkt die Akzeptanz“, warnt Zaman. Gerade lange Ladezeiten stören im Alltag enorm, etwa, wenn zu viele unnötige Daten im Backend geladen werden oder Datenbankaufrufe nicht sauber entwickelt wurden. „Es ist nicht abwegig, dass User auf die Nutzung der App dann vollständig verzichten und sich Workarounds aufbauen, etwa, wenn Daten wieder in klassischen Excelsheets erfasst und später weiterverarbeitet werden“, sagt Zaman.
Sollen mit der Fiori-App zum Beispiel Waren und Güter in einem Lager verbucht werden und die Menüs öffnen sich zu langsam oder gar nicht, erfasst der Mitarbeiter die Daten möglicherweise auf einem Papierzettel, notiert Auftragsnummern und Anzahl der Waren und nimmt abends den Übertrag ins System vor. „Die Wahrscheinlichkeit von Fehlern ist dabei allerdings hoch, seien es z.B. Zahlendreher beim Übertrag oder eine zu späte Verbuchung im System“, weist Zaman auf die Nachteile hin. Manche Endanwender sind möglicherweise auch nicht von den Fiori-Apps überzeugt, und wollen stattdessen weiter in der gewohnten Oberfläche arbeiten – denn hier kennt man die Struktur, weiß, wo und wie sich einzelne Funktionen nutzen lassen und arbeitet vielleicht seit Jahren mit den immer selben Tastenkombinationen. Bringt die App dann nicht die Vorteile und die versprochene Arbeitserleichterung, wird sie noch widerwilliger genutzt. Deswegen ist es wichtig, Fehler schnell zu erkennen, sie zu beheben und ein systematisches Fehlermonitoring aufzusetzen.
Fehleranzeige und -analyse bei Eigenentwicklungen
Gerade für App-Eigenentwicklungen von Unternehmen bietet es sich daher an, eine darauf spezialisierte Software einzusetzen. Mit Quanto Analytics beispielsweise, einem Tool für das Monitoring von Fiori-Apps der Quanto Solutions GmbH, werden Fehler automatisch und vollständig getrackt, kategorisiert und analysiert. Dabei wird der Fehler mit Eigenschaften angereichert, sodass er eingeordnet werden kann. Im Launchpad werden dann die Auswertungen zur Verfügung gestellt. Sie erlauben einen Überblick über Fehlerarten und -typen, etwa wie viele Berechtigungsfehler in einem definierten Zeitraum festgestellt wurden oder Serviceaufrufe mit Timeouts endeten. Es kann gezielt nach Fehlern gesucht und etwa analysiert werden, welche Fehler bei allen Apps aufgetreten sind. Über den Filter können zudem einzelne Apps selektiert werden. So lässt sich erkennen, welche und wie viele Fehler wann aufgetreten sind.
Fehler der Fiori-Apps dokumentieren
Standard Fiori-Apps bieten eine minimale Dokumentation von Fehlern: Das System loggt nur jene, die im Backend auftreten, nicht solche im Frontend der Applikation. Die Fehlerhistorie wird zudem schnell gelöscht, um das System nicht mit Logs vollzuschreiben. Quanto Analytics hingegen sammelt ebenfalls Daten und ergänzt jene der Standardsammlung: Dabei werden auch Fehlerbeschreibungen, der Zeitpunkt des Fehlers, seine Kategorie und das betroffene System gespeichert. So entsteht ein Mehrwert in der Fehlererkennung, da nicht nur die Fehler sichtbar gemacht, sondern durch Kontextinformationen (Zeitraum, Nutzer, Device, Browser usw.) auch die Ursachen schnell entdeckt werden können. Nach der Korrektur kann eine weitere Iteration gefahren werden, um zu kontrollieren, ob der Fehler noch vorhanden ist oder ob er erfolgreich behoben wurde.
Die Lösung trackt dabei nicht nur Fehler, sondern auch andere Nutzungsanalysen, etwa, wer welche App wann und wie oft nutzt oder von wo. Die Daten werden aufbereitet und dargestellt und ein Drilldown in die Details wird möglich. So entsteht ein umfassender Überblick über die Performance der Apps.
Kontinuierliches Fehlermonitoring
Mit einem Fehlermonitoring wird weiterhin deutlich, wie viele Daten von welcher App geladen werden; dabei kann z.B. auffällig werden, dass darunter auch solche sind, die nicht benötigt werden. Wird der Datentransfer von einem ins andere System gezielt reduziert, kann die App performanter gemacht werden. Auch Berechtigungsfehler werden offensichtlich, wenn täglich mehrere Requests auffallen, die eigentlich nicht hätten stattfinden dürfen. Es kann auch passieren, dass es zu wenige Berechtigungen gibt.
Es ist sinnvoll, die benutzten Apps im Launchpad kontinuierlich zu überwachen und das Monitoring zu verstetigen. Idealerweise besteht auch die Möglichkeit, sich einen sogenannten Listener für ein automatisiertes Reporting einzurichten, um Emails mit Fehlermeldungen oder einer Zusammenfassung sowie mit relevanten Details zu erhalten. Optimal ist eine Alarmfunktion, die definierte Fehler automatisch erkennt und darüber benachrichtigt.
Vorteile des Fehlermonitorings
Wird das Fehlermonitoring eigenentwickelter Fiori-Apps regelmäßig durchgeführt und als verstetigter Prozess betrieben, sodass Probleme schnell gefunden und behoben werden können, resultieren daraus Fiori-Apps, die stabiler und zuverlässiger laufen und deren Verfügbarkeit steigt. Das bedeutet weniger Supportanfragen und entlastet somit IT und Helpdesk. Die für die Entwicklung und Wartung der Apps zuständigen Mitarbeiter müssen sich dann nicht mehr um Probleme kümmern, sondern können sich auf die Entwicklung neuer Features und Verbesserungen konzentrieren. Durch die kontinuierliche und präzise Dokumentation der Fehlermeldungen wird auch klar, wo man in der Korrektur ansetzen muss, sodass die App-Entwickler gezielt intervenieren können.
Fazit
Fehler in eigenentwickelten Fiori-Apps kommen leider vor, sie stören aber immer die Arbeitsabläufe und senken im Worst Case die Nutzerakzeptanz. Um das Fehleraufkommen von Fiori-Apps zu reduzieren und die Stabilität zu verbessern, müssen Probleme zunächst erkannt und analysiert werden. Das gelingt mit einem systematischen Monitoring auf Basis einer darauf spezialisierten Software. Das Monitoring erlaubt eine schnelle Reaktion und Behebung von Fehlern, was negativen Auswirkungen der Fehler vorbeugt oder diese möglichst niedrig hält. Daraus resultieren eine höhere Produktivität, effektiveres Arbeiten und ein zufriedeneres Team.
(pd/QUANTO Solutions)