KI-Zeitalter

Darum bleiben Festplatten zentral für die Rechenzentrums-Infrastruktur

Festplatte

Die Debatte um die Austauschbarkeit von Festplatten durch Flash-Lösungen und das nahende Ende der HDD in Rechenzentren hat in den letzten Jahren immer wieder an Fahrt aufgenommen.

Bewahrheitet hat sich das aber nie. Denn trotz der hohen Leistung und Geschwindigkeit von Flash-Speichern bleibt der Bedarf an Festplatten bestehen.

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Und das nicht zuletzt aufgrund des enormen Datenwachstums, das insbesondere durch Cloud- und KI-Anwendungen angetrieben wird. Analysten prognostizieren sogar, dass Festplatten der Hauptnutznießer dieser Entwicklung sein werden, insbesondere in Unternehmens- und großen Cloud-Rechenzentren. 

Seagate räumt mit den drei gängigsten Mythen über Festplatten und SSDs auf: 

Mythos 1: Eine Annäherung von SSD- an HDD-Preise ist in Sicht

Der Mythos, dass sich die Preise für SSDs bald denen für Festplatten angleichen, hält sich hartnäckig. Doch die Realität sieht anders aus: Festplatten bleiben aufgrund ihres deutlichen Kostenvorteils pro Terabyte die kostengünstigste Speicheroption für Rechenzentren. Denn hier machen die Anschaffungskosten für Geräte den mit Abstand größten Teil der Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) aus. Eine Analyse von Forschungsergebnissen von IDC und Forward Insights durch Seagate zeigt, dass der Preisunterschied zwischen Unternehmens-SSDs und -Festplatten bis mindestens 2027 bei einem Verhältnis von 6:1 oder darüber bleibt. 

Mythos 2: NAND-Speicher kann alle Festplatten ablösen

Unrealistisch ist auch die Aussage, NAND-Speicher könnten die gesamte Festplattenkapazität auf dem Markt ersetzen. Das würde immense Investitionskosten verursachen. Laut Yole Intelligence hat die NAND-Industrie von 2015 bis 2023 3,1 Zettabyte (ZB) ausgeliefert und dafür 208 Milliarden US-Dollar investiert. Das entspricht etwa 47 Prozent ihres Gesamtumsatzes. Um die prognostizierte Festplattenkapazität von 2,723 ZB für 2027 zu erreichen, wären bei einem adressierbaren Gesamtmarkt von etwa 25 Milliarden Dollar nach der Rechnung der Branchenanalysten zusätzliche Investitionen von 206 Milliarden US-Dollar nötig – finanziell untragbar für die NAND-Industrie. Im Gegensatz dazu decken Festplatten den größten Teil des Speicherbedarfs in großen Rechenzentren kapitalschonend ab.

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Mythos 3: Festplatten sind nicht für moderne Workloads ausgelegt

Die Annahme, dass nur All-Flash-Arrays (AFAs) den Leistungsanforderungen moderner Unternehmens-Workloads gerecht werden, ist ebenso weit verbreitet wie irreführend. Oft werden AFAs aus Gründen der „Zukunftssicherheit“ empfohlen. Tatsächlich besteht Enterprise-Speicher aber meist aus verschiedenen Speichermedien. Das hat unter anderem folgende Gründe:

  1. Viele moderne Workloads benötigen den Leistungsvorteil von Flash nicht. Hintergrund: Die meisten Daten werden in der Cloud und in großen Rechenzentren gespeichert. Dort beansprucht jedoch ein nur kleiner Teil des Workloads einen erheblichen Teil der Leistung. Aus diesem Grund haben laut IDC[1]in den letzten fünf Jahren Festplatten fast 90 Prozent der installierten Speicherbasis von Cloud-Serviceanbietern und Hyperscale-Rechenzentren ausgemacht.
  2. Entscheidend sind die TCO. Zwar eigenen sich reine Flash-Lösungen durchaus für leseintensive Szenarien, sie bringen jedoch auch Nachteile mit sich: Bei hoher Schreibaktivität verlieren sie an Langlebigkeit. Hersteller begegnen diesem Problem mit Fehlerkorrekturen und Over-Provisioning und verursachen so auf Dauer höhere Produkt- und Energiekosten. Festplatten oder Hybrid-Arrays aus Festplatten und SSDs bieten hier oft die bessere Lösung und einen Kompromiss zwischen Kosten, Kapazität und Leistung. 

Fazit: Entgegen den Diskussionen um das Ende der Festplatte zeigt sich, dass ihre Kosteneffizienz und Kapazitätsvorteile ihr auch weiterhin eine zentrale Rolle in der Datenspeicherinfrastruktur von Rechenzentren und damit am Markt sichern.

(pd/Seagate)

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